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Sommerloch
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Sommerloch

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
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Wenn ich momentan abends Nachrichten gucke, fällt mir manchmal der Satz ein: Na, das war ja jetzt mal wieder so eine richtige Sommerloch-Meldung! Meistens sind das dann Meldungen, die es meiner Meinung nach nur aus einem Grund gibt: weil Sommer ist und sonst nicht viel passiert. Saure-Gurken-Zeit also. Beides eher negative Begriffe: Sommerloch - da verschwindet der Sommer drin. Oder es gibt ihn gar nicht, weil da eigentlich nur ein großes Loch ist. Saure-Gurken-Zeit: die alleine sind auch nicht so schmackhaft, da fehlt die gute Beilage.

Aber eigentlich finde ich die Zeit gerade richtig schön, obwohl ich keinen Urlaub habe. Es ist die Mitte der hessischen Sommerferien. In der Stadt ist es relativ ruhig auf den Straßen, Busse und Bahnen sind nicht so voll wie sonst. Die meisten Kollegen sind in Urlaub. Das macht es zwar auch ein bisschen langweilig. Aber ich kann mal all das abarbeiten, was sonst liegen bleibt. Und dann kann man abends lange draußen sitzen, es gibt viel Kultur im Freien und gute Gartenwirtschaften. Was will ich mehr? Ich genieße also gerade das Sommerloch und die Saure-Gurken-Zeit.

Doch ich ahne schon: spätestens ab 12. August, wenn die Schule wieder beginnt, ist diese schöne Zeit vorbei. Und ich frage mich: könnte es mir nicht gelingen, etwas von diesem Sommerloch in den Herbst zu retten oder sogar noch darüber hinaus? Ruhe und Entspannung statt Hektik und volles Programm? Jedes Jahr nehme ich es mir vor: nach dem Urlaub, nach der schönen Sommerzeit werde ich alles ruhiger und gelassener angehen. Ich nehme die Entspanntheit mit in den Alltag. Voll wird es schnell wieder von selbst.Deshalb will ich sie genießen, diese Zeit, in der es das ein oder andere Loch gibt. Und die Ruhe sammeln für stürmischere Zeiten.

 

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