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Mose will nicht – unsere Kandidaten schon
Bildquelle: medio.tv/socher

Mose will nicht – unsere Kandidaten schon

Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg
Ein Beitrag von Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Marburg
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„Also ich finde das ja schon wichtig, aber, ich komme da nicht in Frage.“
Vielleicht haben Sie so eine Antwort auch schon einmal bekommen oder mitgehört.
Beim Fußball zum Beispiel. Da gibt es viele, die gerne mitkicken – aber Schiedsrichter oder Trainer werden? Das soll doch lieber mal ein anderer machen.
Beim Chor mitsingen macht Spaß – aber im Vorstand die Arbeit organisieren? Da fehlt mir das Talent.
Beim Fest lecker was essen, das erfreut das Herz – aber hinter dem Grill Dienste tun? Dafür habe ich keine Zeit.
Auch in der Lokalpolitik ist es leichter, seine Meinung zusagen als mitzuarbeiten.
Ziemlich menschlich ist das, so zu denken. Das gibt es ja schon in der Bibel – sogar da, wo Gott selbst anfragt.
Bei Mose zum Beispiel.
Gott will, dass Mose das Volk Israel aus der Sklaverei führt. Eine wirklich wichtige Aufgabe. Es geht um Leben und Tod.
Bloß Mose will halt lieber nicht der Anführer sein. Er hat seine Arbeit und Familie und einen ganz anderen Lebensplan. Vielleicht traut er sich auch einfach nicht. Jedenfalls hat er eine ganze Menge Einwände. Er sagt zu Gott Dinge wie: „Ich kann nicht gut reden.“ und „Ich kenne mich nicht gut genug aus“. Sehr modern klingt auch sein Einwand: „Die anderen hören eh nicht auf mich.“
Und Gott? Gott hört sich das alles geduldig an. Zeigt Mose Wege auf, wie er mit seinen Bedenken umgehen kann. Bewegt ihn, sich trotzdem auf den Weg zu machen. Zum Segen für viele – und auch für sich selbst zu werden.
Gut, dass das Menschen bis heute tun: In Sport, Gesellschaft und auch beim Glauben. Da sagen dieser Tage in meiner Kirche die Kandidaten für die Kirchenvorstandswahl am kommenden Sonntag: Ich finde das wichtig und ja, ich bin bereit mitzumachen. Und ich sage dazu: danke, dass ihr euch bereitstellt.
Vielleicht fällt Ihnen ja auch jemand ein, dem sie dafür „Danke“ sagen können?

 

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