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Hilfe in der Not
epd-bild/Frank Schulze

Hilfe in der Not

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  In den Regionen, die in den vergangenen Tagen von den schrecklichen Überschwemmungen getroffen wurden, laufen jetzt die Aufräumarbeiten – und oft wird erst dabei das ganze Ausmaß der Katastrophe deutlich.

Gleichzeitig haben wir schon am Wochenende gemerkt, wie groß die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist. Auch hier bei hr3 haben immer wieder Menschen angerufen und gefragt: „Wie können wir helfen?“

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Ist das ein typisches Phänomen, dass in der Not die Hilfsbereitschaft wächst?

Zum Glück kann man das ganz oft beobachten. Und ich finde das eine unglaublich tröstliche Erfahrung: Wenn es ernst wird, dann helfen wir einander.Mich hat besonders berührt, dass eine Betroffene in einem Interview gesagt hat: „Ich habe noch nie eine solche Solidarität erlebt.“

Das ist ja auch großartig: Menschen spenden Geld, schicken Lunch-Pakete oder Kleidung, packen Sandsäcke, stellen Zimmer zur Verfügung, verleihen ihre Autos oder bieten Seelsorge an, damit die Menschen in den Flutgebieten, die ja teilweise noch unter Schock stehen, möglichst schnell wieder auf die Beine kommen. Toll!

Ist es das, was Christen unter „Nächstenliebe“ verstehen?

Auf jeden Fall. Wobei zur Nächstenliebe auch die Idee gehört: „Stell dir eine Welt vor, in der wir immer solidarisch sind.“

Jesus hat mal in einem Gleichnis gesagt: „Wenn ein Mensch einem anderen hilft … also: wenn er ihm was zu essen gibt, ihn bei sich aufnimmt oder ihn tröstet … dann hat er grundsätzlich verstanden, worum es im Leben geht.“ Weil Hilfsbereitschaft natürlich ein Ausdruck von Liebe ist.

Insofern ja: Was wir erleben, ist eine Form von Nächstenliebe.

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