Heiliger Geist - Atem Gottes
In jeder Minute unseres Lebens erleben wir ein kleines Wunder. Und dieses Wunder hat etwas mit unserem Atem zu tun. Ohne Luft kann der Mensch nicht leben. Aber unser Atem, der den Körper mit Luft versorgt – er kommt und geht von selbst. Wir können bewusste ein und ausatmen – aber wir müssen es nicht. Atmen ist ein Zeichen für Leben – jeder Mensch tut seinen ersten und seinen letzten Atemzug. Steht der Atem still, lebt der Mensch nicht mehr. Das haben schon die Erzähler der zweiten Schöpfungserzählung in der Bibel beobachtet. Sie schrieben zur Erschaffung des Menschen: „Da formte Gott den Menschen aus Staub vom Erdboden und blies in seine Nase den Lebensatem: So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.“ (Genesis 2,7)
Geist und Leben eingehaucht
Auch ein Wort aus dem Neuen Testament hat etwas mit dem Atem zu tun. Im Johannesevangelium, das am kommenden Pfingstfest vorgelesen wird, heißt es: „Jesus… hauchte sie – gemeint sind die Jüngerinnen und Jünger – an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist.“ (Johannesevangelium 20,22)
Kraft und Mut, seine Botschaft weiterzusagen
Der Atem ist also ein Bild für die göttliche Lebenskraft, die in jedem Menschen wohnt. Die hat jeder Mensch von Geburt an. Und die hat Jesus seinen Jüngerinnen und Jüngern noch einmal neu gegeben. Er hat sie angehaucht. Damit hat er ihnen Kraft und Mut für alle schweren Stunden gegeben. Kraft und Mut, auf Gott zu vertrauen und seine Botschaft weiterzusagen.
Diese Kraft stärkt mich auch in schweren Stunden
Ich hoffe, ich finde am kommenden Pfingstfest einmal ein paar ruhige Minuten für mich. Dann will ich tief ein- und ausatmen und mich daran erinnern, dass die Kraft Gottes auch in mir ist. Und dass diese Kraft mich lebendig macht, stärken und trösten will – auch wenn es einmal schwer im Leben ist.
