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Anschlag in Hanau - was gegen den Hass hilft
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Anschlag in Hanau - was gegen den Hass hilft

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Der schreckliche Anschlag gestern Nacht in Hanau beschäftigt uns schon den ganzen Tag: Ein Mann hat zehn Menschen und schließlich sich selbst erschossen. Eine unfassbare Tat. Nach allem, was wir bis jetzt wissen, war es ein radikaler Einzeltäter. Es gibt ein Bekennerschreiben und ein Bekennervideo von ihm, die noch ausgewertet werden. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Du hast ja als Pfarrer andauernd mit Leben und Tod zu tun. Was denkst du denn, wenn du so eine grauenvolle Nachricht hörst?

Natürlich war ich auch erst mal entsetzt. Und dann dachte ich sofort: Was für ein Hass muss das sein, dass jemand wahllos Menschen erschießt … und auch noch glaubt, damit würde er die Welt verbessern?

"Du sollst nicht morden!"

Da ist doch was richtig durcheinandergeraten. Ich meine: Damit wir gut zusammenleben können, dafür braucht es Werte. Und der zentrale Wert lautet: Jeder Mensch ist unendlich kostbar. Wenn ich die Würde des Menschen nicht mehr achte, dann zerstöre ich die Grundlage jeder Gemeinschaft.

Deshalb gibt es ja im Judentum und Christentum, eigentlich in allen Religionen das Gebot: "Du sollst nicht morden!"      

Was meinst du: Woher kommt so ein Hass?

Hass ist die Gegenkraft zur Achtung vor dem anderen Menschen. Und wenn es an Achtung fehlt, hat der Hass es leicht.

Was jetzt entscheidend ist

Darum finde ich entscheidend: Was können wir tun, damit wir eben diesen Wert hochhalten: „Jeder Mensch ist unendlich kostbar“?

Vielleicht, indem wir nicht erst mal abwarten. Sondern gleich was sagen, sobald sich irgendwo Hass und Missachtung Bahn brechen wollen.

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