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Ein Tag zum Genießen
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Ein Tag zum Genießen

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Diese Woche habe ich im Garten Rasen gemäht. Vielleicht das letzte Mal in diesem Jahr. Nach getaner Arbeit habe ich mitten auf die gemähte Fläche einen Liegestuhl gestellt, mir eine Flasche Mineralwasser geholt, mich in den Liegestuhl gelegt und befriedigt mein Werk betrachtet.

Sich an seiner getanen Arbeit erfreuen gehört zum arbeiten dazu

Ich mag es, einfach nur dazusitzen, die müden Glieder zu spüren, den Geruch von frisch gemähtem Gras einzuatmen und mich daran zu erfreuen, dass der Rasen wieder einigermaßen gepflegt aussieht. Diese halbe Stunde Ruhepause im Liegestuhl gehört für mich zur Arbeit dazu.

Brauchte Gott eine Pause?

So verstehe ich auch den Satz in der Bibel, in der Schöpfungserzählung, wo es heißt: Am siebten Tag ruhte Gott von allen seinen Werken. Gerade hatte Gott die Welt erschaffen: den Himmel und die Erde, die Pflanzen, die Tiere und den Menschen. Musste er nun ausruhen, weil er müde war? Brauchte Gott eine Pause, um wieder zu Kräften zu kommen.

Ich glaube, es gibt vielleicht noch einen anderen Grund, warum Gott eine Pause gemacht hat. Er wollte nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und weitermachen, nachdem er die Welt erschaffen hatte.

Auch Gott hat sich an dem erfreut, was er erschaffen hat

Gott hat sich Zeit genommen, hat alles noch einmal ganz genau betrachtet und sich an dem erfreut, was er geschaffen hat. Vielleicht hat er sich dabei auch selbst ein bisschen auf die Schultern geklopft und gesagt: Das hast du wirklich toll gemacht. Sehr gut! So ruhte Gott am siebten Tag von seinen Werken.

Sonntag ist Genießertag

Darum gibt’s auch den Sonntag als Ruhetag. Für mich ist dieser Tag vor allem ein Genießertag: Ich darf den Trott des Alltags unterbrechen, die Arbeit ruhen lassen, mir Zeit nehmen für Rückblicke und Ausblicke und die Seele baumeln lassen. Sonntag heißt für mich, das Leben zu feiern und Gott dafür Danke zu sagen.

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