Unkraut im Garten
Moderator/in: Jetzt im Sommer ist die Zeit, in der bei uns alles so wunderbar im Garten oder auf dem Balkon wächst. Aber leider nicht nur unser Gemüse oder Salat – sondern auch das fiese Unkraut. Steffen Jahn von der Katholischen Kirche, du bist stolzer Gartenbesitzer und kannst davon ein Liedchen
singen – oder?
Ja, aber sicher! So ein eigener Garten ist was Großartiges. Der Gedanke an den eigenen Salat oder das eigene Gemüse hat mich motiviert. Also bin ich in den Gartencenter und habe Pflänzchen und Samen gekauft. Und tatsächlich, bereits nach wenigen Tagen konnte ich sehen, dass etwas anfängt zu wachsen. Da war ich natürlich ganz stolz. Allerdings habe ich als Hobbygärtner ganz schnell erkannt, dass die Pflanzen auch gepflegt werden müssen.
Oh ja, ich ahne es schon – dann sprießt das ungeliebte Unkraut, oder?
Tja, das Unkraut wächst ja leider auch mit. Und dazu passt ein Gleichnis aus der Bibel, das Jesus mal erzählt hat: Da kommen die Knechte zu ihrem Gutsherrn und berichten ihm von dem vielen Unkraut auf dem schon bestellten Acker. Weil er aber Bedenken hat, dass die Knechte beim Ausreißen vom Unkraut auch den Weizen mit ausreißen könnten, sagt er ihnen, sie sollen es erstmal wachsen lassen.
Okay, klingt nach einer spannenden Technik – das heißt Du lässt dein Unkraut jetzt einfach auch wild wachsen?
Ja, den Gedanken finde ich gar nicht so schlecht… Und was Jesus mit der Geschichte sagen will ist: Der Samen steht für das Gute – das Unkraut für das Schlechte. Beides gibt es auch in unserem Leben. Manchmal erkennen wir nicht auf den ersten Blick was gut und was schlecht ist. Deshalb empfiehlt Jesus in der Geschichte erstmal vorsichtig zu sein beim "Aussortieren". So mache ich es auch in meinem Garten. Spätestens bei der Ernte dann, da geht`s aber auch dem Unkraut an den Kragen.
