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Standort
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Standort

Claudia Sattler
Ein Beitrag von Claudia Sattler, Evangelische Pfarrerin, Herborn
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Im Urlaub haben wir einen Abendspaziergang gemacht. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes durch Nacht und Nebel gegangen. Es war schaurig schön: Wir konnten immer nur ein paar Meter weit blicken. Auf einmal standen wir an einer Bahnstrecke. Kein Weg drunter und kein Weg drüber: Sackgasse.

Mit GPS ans Ziel

Meine Freundin, die mit dabei war, sagte: „Moment, ich mach mal meinen Standort an.“ Und schwupps zeigt ihr das Handy an, wo wir sind und wo es lang geht. Mithilfe von GPS, also der Karte auf dem Handy, ist schnell klar: zurück, zweimal rechts und durch den Kreisel, dann sind wir da.

Den eigenen Standort auf der Landkarte des Lebens finden

Schon praktisch, wenn man so einfach die Funktion „Standort“ anmachen kann und den Weg gezeigt bekommt. Das wünsche ich mir manchmal auch für mein Leben. Aber da kann mein Handy mir nicht helfen. Das weiß viel über mich, aber nicht alles. Da wissen meine Freunde und meine Familie glücklicherweise deutlich mehr und erweisen sich als Ortskundige in meinem Leben. Wenn mir alles neblig erscheint und ich nicht weiß, welche Richtung ich einschlagen soll, dann bringen sie Durchblick und verorten mich auf der Landkarte meines Lebens.

Den Standort anmachen. Gefunden werden, egal wo ich bin. Irgendwie ist Gott für mich auch so ein GPS. Ich bin überzeugt: Gott weiß, wo ich gerade stecke oder festsitze. Gott weiß, wo mich meine Wege hinführen.

Sich von Gott führen lassen

Mir tut es gut, immer mal wieder den Standort anzumachen, mich von Gott finden zu lassen und zu checken, wie es weitergehen kann. Das mache ich, wenn ich vor der Arbeit einen Moment Ruhe habe, einen Vers aus der Bibel lese und bete. Oder abends vor dem Einschlafen, wenn ich an das denke, was heute war, und an das, was morgen vor mir liegt. Dann bitte ich Gott, mich gut durch die Nacht und durch den nächsten Tag zu führen und mir die richtigen Abzweigungen zu zeigen.

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