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Nichts ist so beständig wie der Wandel
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Nichts ist so beständig wie der Wandel

Marcus C. Leitschuh
Ein Beitrag von Marcus C. Leitschuh, Katholischer Religionslehrer und Autor, Kassel

"Nichts ist so beständig wie der Wandel." Diese Lebensweisheit wird dem griechischen Philosophen Heraklit zugesprochen. Der lebte 500 Jahre vor Christus. Die 2500 Jahre, die der Satz schon überdauert hat, bestätigen ihn. Auch wenn viele Menschen sich nach Beständigkeit sehnen: Sie wollen das Erreichte in Stein meißeln, schöne Gefühle konservieren und Hab und Gut sichern. Doch: Alles wandelt sich. Ich kenne noch das grüne Telefon meiner Eltern mit der Wählscheibe und den Zeiteinheiten. Das schwarze Telefonkabel reichte gerade mal bis zu meiner Kinderzimmertür.

Und heute: Das Smartphone erobert als Minicomputer die Welt. So ein modernes Telefon hat mehr Rechnerleistung als es die Kapsel bei der ersten Mondlandung brauchte. Früher lief der Tatort nur um 20.15 Uhr im Ersten. Heute kann der Tatort auf dem Smartphone zu jeder Zeit in der Mediathek angeschaut werden. Das kleine Gerät kann so viel. Der Wandel verbessert oft so viele Dinge. Durch Wandel kann das Leben sicherer, bunter, gesünder und besser werden. Aber Wandel kann auch Angst machen. Weil Liebgewonnenes verschwindet. Weil Menschen Angst haben, nicht so fit in neuen Dingen zu werden, wie andere es sind. Christinnen und Christen glauben, dass es im Wandel auch Konstanten gibt. Die 10 Gebote sind universal. Die Seligpreisungen gelten. Und Christinnen und Christen glauben, dass Gott in der jeweiligen Zeit konkret wirkt, aber gleichzeitig auch zeitlos da ist. Gottes unbedingte und bedingungslose Liebe, dass er fest in jedem Wandel zu mir steht, ist für mich eine Kraftquelle für Veränderungen. Wer auf sicherem Grund steht, der kann große Sprünge machen. Wer sich geliebt fühlt, der kann getrost den Wandel erleben und ihn im besten Fall auch mitgestalten.

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