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"Glück gehabt" oder "Dank sei Gott"
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"Glück gehabt" oder "Dank sei Gott"

Michael Friedrich
Ein Beitrag von Michael Friedrich, Katholischer Diakon in der Pfarrei St. Peter und Paul, Hosenfeld
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Viel Glück für das neue Jahr - 19 Tage liegt der Jahreswechsel und damit das gegenseitige Glückwünschen schon wieder zurück. Gedacht hat dabei der Eine oder Andere vielleicht an eine zärtliche Berührung, ein gutes Gespräch oder eine mit Bravour bestandene Prüfung. Irgendwie eben das, was glücklich macht. Nur: Was macht eigentlich glücklich? „Glücklich leben wollen alle!“ Wenn Sie jetzt meinen, dies wäre eine Feststellung aus unserer modernen Zeit, liegen Sie falsch. Gesagt hat diesen Satz schon der römische Philosoph Seneca vor 2000 Jahren. Heute jedoch gibt es nicht nur eine einzige Definition von Glück. Vermutlich haben auch Sie Ihre eigene Definition von Glück im Kopf.

Da setzt ein neues Schulfach an: Das Schulfach Glück soll gelingendes Leben üben und den Charakter kräftigen. So die offizielle Begründung einer Fuldaer Privatschule. Die hat nämlich im letzten Jahr das Unterrichtsfach Glück eingeführt. Dahinter steht die Überzeugung, dass man Glück lernen kann. In Abgrenzung zum Zufallsglück, etwa einem hohen Lottogewinn, geht es im Schulfach Glück um die Entwicklung unterschiedlicher Kompetenzen. Dazu gehören die Steigerung des subjektiven Wohlbefindens, die Entwicklung eines stabilen Selbstwertgefühls, eine gute Selbstwirksamkeit und die Verbesserung sozialer und personaler Kompetenzen. Im Unterricht bearbeiten die Lehrer mit den Schülern die Fragen „Wer bin ich? Was kann ich? Was brauche ich? Und: Was will ich oder soll ich werden?“

„Woher komme ich“ und „Wohin gehe ich?“ sind Fragen, mit denen sich auch jeder Christ beschäftigt. Die Antworten auf diese großen Fragen sind gleichzeitig eine Antwort auf die Frage danach, wie glücklich ein Mensch ist. Mit sich selbst im Reinen zu sein, eine tiefe Zufriedenheit zu erleben und die Zusammenhänge meines Lebens und meines Lebenszieles zu erkennen, das ist Glück für mich. Beim Nachdenken über solch grundlegende Fragen hilft und stützt mich mein Glaube an Gott. Die Bibel kennt Glücksgeschichten: Der verlorene Sohn sagt sich von seiner Familie los, führt ein zügelloses Leben und verbraucht dabei sein Erbe. Voll Reue kehrt er schließlich zu seinem Vater zurück und wird trotz allem von diesem liebevoll aufgenommen. Ein Gleichnis mit dem die Bibel die Beziehung Gottes zu den Menschen beschreibt. Eine Beziehung die durch Liebe und Barmherzigkeit gekennzeichnet ist. Der Glaube verheißt nicht nur Verzeihung und Barmherzigkeit sondern auch Hoffnung, Zuversicht und Trost. Aspekte die – davon bin ich überzeugt - glücklich machen. Von Gott und von den Menschen geliebt und angenommen zu sein macht ein Leben sinnvoll und erfüllt, oder kurz: Das macht glücklich. Mich verwundert daher nicht: Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Menschen, die an Gott glauben, glücklicher und stressresistenter sind.

Auch wenn das neue Jahr noch sehr jung ist: Lassen Sie mich jetzt schon auf das Ende dieses Jahres blicken, an dem Sie dann hoffentlich sagen können: „Glück gehabt“ oder „Gott sei Dank!“ Diese Erfahrung wünsche ich Ihnen, basierend auf dem Schulfach Glück oder dem liebenden Ja Gottes zu uns Menschen.

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