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Gemeinsame Wellenlänge
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Gemeinsame Wellenlänge

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Die Geschichte, die heute, am 4. Adventssonntag, in den katholischen Gottesdiensten vorgelesen wird, mag ich ganz besonders. Es ist die Geschichte von zwei schwangeren Frauen, die sich begegnen, Maria und Elisabeth. Nachdem ein Engel Maria verkündet hatte, dass sie den Messias zur Welt bringen wird, besucht sie ihre Cousine Elisabeth.

Du wirst den Messias zur Welt bringen

Elisabeth empfängt Maria sehr herzlich. Und dann sagt sie ihr: Ich habe gespürt, dass etwas ganz Besonderes mit dir geschehen ist. Du bist schwanger und wirst den Messias zur Welt bringen. Das habe ich ganz innen in meinem Herzen gespürt. Maria ist von dieser Rückmeldung ihrer Cousine so überwältigt, dass sie ein eindrucksvolles Lob- und Danklied anstimmt. Die beiden Frauen haben eine gemeinsame Wellenlänge, so würden wir es heute beschreiben. Und Maria hat in dieser Begegnung wohl erst so richtig realisiert, welche Aufgabe ihr übertragen ist.

Mut machen zur Entscheidung für einen neuen Weg

Eine gemeinsame Wellenlänge spüren – das kenne ich auch aus Begegnungen mit vertrauten Menschen. Ein Freund hat mir erzählt: Er hat sich entschieden, sich von seiner Frau zu trennen. Schon über längere Zeit haben sie gespürt, dass ihre Wege sich voneinander entfernt haben. Jetzt hat er den Mut gefunden, eine Entscheidung zu treffen. Ich habe zugehört, als er davon erzählt hat, und konnte ihm meinen Eindruck sagen, wie ich die beiden in der letzten Zeit erlebt habe. Das hat ihn in seinem Mut zur Entscheidung bestärkt.

Eine junge Frau hatte sich schon länger mit der Entscheidung für einen sozialen Beruf beschäftigt. Immer wieder hatte sie das Für und Wider erwogen. Ich konnte ihr meinen Eindruck, dass die Gründe für diesen Beruf viel stärker waren, mitteilen und ihr so für ihren Weg Mut machen.

Wo Menschen offen füreinander auf einer Wellenlänge sind

Eine gemeinsame Wellenlänge entsteht da, wo Menschen offen füreinander sind und ihre Eindrücke mitteilen. So wächst der Mut, zu sich selbst, seinen Entscheidungen und Aufgaben zu stehen.

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