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Fadensegen
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Fadensegen

Irmela Büttner
Ein Beitrag von Irmela Büttner, Evangelische Pfarrerin, Offenbach-Bieber
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Getrennt voneinander sein und sich doch miteinander verbunden fühlen – wir wissen alle, dass das geht. Ein Beispiel dafür werde ich nie vergessen.

Segen in der Videokonferenz

Normalerweise spricht ja die Pfarrerin oder der Pfarrer am Ende des Gottesdienstes einen Segen. Oder man steht im Kreis und fasst sich beim Segen an den Händen. Geht ja per Videokonferenz nicht, dachte ich. Geht doch!

Eine Schnur als Bindeglied

Es war am Ende eines digitalen Treffens mit Kolleginnen und Kollegen. Die Gastgeberin sagte: „Holt euch mal schnell einen Faden oder irgendeine Schnur!“ Ich habe das Ladekabel meines Handys genommen. Dann sollten wir unseren Faden oder unsere Schnur zwischen den Händen spannen und in die Kamera halten, so dass sie vom einen Bildschirmrand zum anderen reicht. Dann haben wir die Hände so lange hoch und runter bewegt, bis sich unsere Fäden zu einer langen Linie über mehrere Bildschirme zusammengefügt haben.

Eine Verbindung über alle Bildschirme hinweg

Plötzlich waren alle Kacheln auf dem Bildschirm miteinander verbunden. Das sah richtig toll aus. Und ich war überrascht: Ich konnte die Verbundenheit richtig spüren.

Die Gastgeberin hat dann den Segen gesprochen, die alten Worte aus der Bibel: „Gott segne dich und behüte dich. Gott lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.“

Am Ende hatten alle ein Lächeln auf dem Gesicht. Miteinander verbunden – per Faden, digital und mit dem Herzen sowieso.

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