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David gegen Goliath I
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David gegen Goliath I

Ein Beitrag von Alrun Kopelke-Sylla, Pfarrerin, Echzell

David gegen Goliath: Das ist für uns heute ein feststehender Begriff, die Geschichte ist weit bekannt: Der Hirtenjunge besiegt den Riesen mit einer Steinschleuder. Die Geschichte gilt als Sinnbild für die Gewitztheit des Kleinen.

Früher hab‘ ich mir den Riesen immer unvorstellbar groß vorgestellt, so groß, wie ein zweistöckiges Haus. Nach der biblischen Geschichte ist Goliath sechs Ellen und eine Handbreit groß. Das sind umgerechnet 2 Meter 83. Das ist schon beachtlich für einen Menschen, also noch gut ein halber Meter mehr als Dirk Nowitzki, aber doch erheblich kleiner, als ich mir das damals so gedacht hatte.

In der biblischen Geschichte wird noch ausführlich beschrieben, welche Waffen und welche Rüstung Goliath trug, wie groß sein Schild war und dass er auf seine 2 Meter 83 nochmal einen Helm draufsetzt. Und er tritt mit lautem Getöse auf. Scheinbar hat er‘s nötig. Wäre er wirklich so groß und unbesiegbar, dann könnte er doch ganz gelassen daherkommen.

Für mich steckt in dieser Geschichte mehr, als klein gegen groß. David gegen Goliath, das heißt für mich auch: Schau genau hin, wie groß der Riese tatsächlich ist. Vermutlich ist er kleiner, als du denkst. Und der Riese, das kann auch die Angst vor der nächsten Prüfung sein, vor dem Gespräch mit dem Chef, oder vor dem Scheitern der Ehe.

„Riesen haben Riesenangst, wenn man ihnen auf der Nase tanzt“ dichtete Peter Maffay für den Drachen Tabaluga. Da könnte was dran sein. In jedem Fall lohnt es sich, den Riesen erstmal genau anzuschauen, bevor einem das Herz in die Hose rutscht.

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