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Bundesliga-Fastenzeit
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Bundesliga-Fastenzeit

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Mann, war das gestern noch mal spannend. Eintracht gegen die Bayern. Aber jetzt ist erst mal Sommerpause. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche, Du bist Pfarrer und Eintracht-Fan. Wirst Du denn das Mitfiebern, die Spiele und den regelmäßigen Blick auf die Tabelle nicht vermissen?

Klar! Werde ich! Aber das ist doch genau richtig so.

Wenn man was ständig hat, wird es irgendwann fade. Insofern ist es klasse, wenn jetzt im Sommer die Sehnsucht wieder wachsen kann, ich es irgendwann kaum noch aushalte – und total von Vorfreude erfüllt bin.
Ich glaube tatsächlich: Man kann die Dinge deutlich besser genießen, wenn man sie nicht immer hat. Und deshalb finde ich auch den Abschluss der Bundesliga-Saison jetzt perfekt.

Nebenbei: Das ist ja eigentlich ein uraltes christliches Prinzip.

Wieso denn das?

Na, schon hinter der Einführung des Sonntags steckt ja die Idee: Es tut gut, regelmäßig den gewohnten Trott zu unterbrechen.
Und im Christentum hat man dazu schon ganz früh die Idee des Fastens eingebracht: Wenn du im Jahr immer wieder mal einige Zeit auf bestimmte Dinge verzichtest, dann bekommst du den Kopf frei – und kannst dich später umso mehr freuen, wenn sie wieder anfangen.

Im Grunde beginnt jetzt die Bundesliga-Fastenzeit.

Na, und die Spieler freuen sich auch, wenn sie mal in Ruhe regenerieren können.

Stimmt! Wenn wir wollen, dass die Eintracht in der nächsten Saison wieder oben mit dabei ist, dann müssen wir ihr die Pause gönnen. Und als Pfarrer kann ich da wieder nur die Bibel zitieren: „Gott gibt den Müden Kraft.“ So soll es sein.

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