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Auf das Fundament kommt es an
Bild: Michal Jarmoluk/Pixabay

Auf das Fundament kommt es an

Carmen Jelinek
Ein Beitrag von Carmen Jelinek, Evangelische Dekanin, Kirchenkreis Kaufungen
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Es kommt auf das Fundament an. Wer sein Haus auf Sand baut, kriegt spätestens bei Starkregen Probleme. Was nützt der schönste Keller, wenn er voller Wasser steht?

Worauf bauen wir? Eine Frage auch für das Leben.

Auf das Fundament kommt es an, weil es festen Halt gibt. Ach, wenn es doch so einfach wäre. Manchmal gerät im Leben etwas ins Wanken was einen bisher doch so gut getragen hat.

Wenn Fundamente angegriffen werden

Die Frage nach dem Fundament stellt sich also dann, wenn es angegriffen wird.
Die Corona-Krise hat die Fundamente unserer Gesellschaft mächtig angegriffen. Die Familie wird erschüttert, weil sie sich plötzlich nicht mehr selbstverständlich auf Schul- und KITA- Angebote verlassen kann. Die Kinder müssen in weit größerem Maß als bisher betreut werden. Die finanzielle Situation vieler wird erschüttert durch Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit oder weil sie selbstständig sind und große Einbußen haben. Alte und junge Menschen fühlen sich wie eingesperrt. Die Tourismusbranche gerät ins Wanken. Kein Stadtbummel mehr, bei dem wir nach dem Lustprinzip einkaufen können. Froh kann man sein, wenn die Lieferungen an Obst und Gemüse und anderen Lebensmitteln und Gütern noch funktionieren. Und wir merken, wie gefährdet der Handel ist, wenn Grenzen geschlossen werden oder gar in anderen Ländern nicht mehr produziert wird. Wir beklagen das Tempo der Impfungen bei uns. Vielleicht kommt uns aber auch die Frage in den Sinn, warum in ärmeren Ländern keine finanziellen Mittel zum Impfen der Bevölkerung vorhanden sind. Ihre Not kann sich schnell auch wieder auf uns übertragen.Das, worauf wir uns bisher verlassen haben und was uns stabil und felsenfest schien, bricht auf einmal weg.

Was ist mein Fundament in all diesen Veränderungen?

Was gibt mir jetzt in all diesen Veränderungen Halt, ist mein Fundament? "Wer meine Worte hört und danach handelt, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baut," sagt Jesus. (Mt. 7, 24)

Jesu Worte geben mir Orientierung. Durch sie komme ich ins Nachdenken. Durch sie lerne ich umzudenken.
Gerade wenn meine Werte nicht heißen "höher, weiter, schneller", kann ich doch glücklich sein.

Auf gute Worte bauen

Ich möchte auf Worte bauen, die andere Menschen und andere Länder im Blick haben. Worte, die mich vor faulen Kompromissen bewahren. Ich möchte hinhören, um Ideen zu entdecken, wie ich anders leben kann. Ich möchte auf die Menschen blicken, die mich dazu ermutigen, noch einmal neu und anders zu beginnen. Und vor allem will ich auf Jesu Worte hören, die mich trösten und stärken auf meinem Lebensweg.

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