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Verlässliche Weihnachtsrituale

Verlässliche Weihnachtsrituale

Verena Maria Kitz
Ein Beitrag von Verena Maria Kitz, Katholische Pastoralreferentin in St. Michael, Zentrum für Trauerseelsorge, Frankfurt
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Ich freue mich so, dass jetzt all die Filme wieder laufen: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ oder „Der kleine Lord“.  Sie gehören für mich zu den Weihnachtsritualen – wie für viele andere auch. Und ich kenne sie fast auswendig.

Der kleine Lord verwandelt den Großvater

Ich weiß, wie der kleine Lord seinen garstigen Großvater in einen gütigen Wohltäter verwandelt. Oder wie lange der Prinz nach seinem Aschenbrödel sucht. Und auch bei den Sissi-Filmen kann ich fast mitsprechen – das wird schon komisch, wenn eine Neuverfilmung läuft, wie dieses Jahr. Die alten Filme, weil sie so sind wie immer, verbinden mich mit der Weihnachtszeit und ihrer Botschaft: Vom Frieden auf Erden.

Ritual "Gebrannte Mandeln"

Das ist in diesem zweiten Corona-Jahr, wo so wenig verlässlich ist, sogar noch wichtiger als sonst. Viele andere Weihnachtsrituale fallen flach oder sind anders: Die gebrannten Mandeln vom Weihnachtsmarkt, die schmecken zwar wie immer, aber irgendwie fehlt die Gemeinschaft, wenn nur wenige hin dürfen. Geht natürlich nicht anders wegen der hohen Corona-Zahlen. Und auch eine Weihnachtsfeier als Videokonferenz erinnert irgendwie mehr an Arbeit als an Weihnachten.   

Rituale verbinden Menschen

Damit Rituale wirken, den Alltag unterbrechen und beim Übergang in diese andere Zeit und Stimmung helfen, ist es gut, wenn sie verlässlich sind, so wie immer. Dann verbinden sie Menschen miteinander und mit dem Sinn, um den es da geht.

Das immer gleiche Weihnachtsevangelium

Nicht alles geht wie immer. Aber ich werde mich, wie immer, auf den letzten Drücker hinsetzen und meine Weihnachtsbriefe schreiben. Und ich freue mich auf das Weihnachtsevangelium, das mit den immer gleichen Worten beginnt: „Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen…“ (Lukas 2,1) Diese Worte verbinden mich verlässlich mit dem ersten Weihnachten und der Geburt von Jesus Christus, seinem Versprechen vom Frieden auf Erden.

Rituale und die Weihnachtshoffnung

In den Tagen bis Heiligabend, da werde ich mir natürlich auch die Weihnachtsfilme anschauen. Weil auch sie mich in Verbindung bringen - mit der Weihnachtshoffnung vom Frieden auf Erden für alle Menschen. Denn auf diese Hoffnung will ich, gerade weil vieles ganz anders ist, auch in diesem Jahr vertrauen.

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