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Tag der peinlichen Momente
Bild: sipa/Pixabay

Tag der peinlichen Momente

Norbert Mecke
Ein Beitrag von Norbert Mecke, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Melsungen
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Heute ist der "Tag der peinlichen Momente". Das ist jetzt nicht als Prophezeiung zu verstehen! Dieser Tag will wohl einfach nur für Lacher sorgen: einfach mal frei heraus von eigenen Missgeschicken erzählen und dazu zu stehen. Das ist entspannter, als ständig zu hoffen: Hoffentlicht hat es keiner bemerkt!

Peinliche Momente

Wie unangenehm, wenn man bei einer Tagungspause von der Toilette kommt, und der Wasserhahn mit zu viel Druck beim Händewaschen bis auf die Hose gespritzt hat. Peinlich, wenn das Handy mitten in einem stillen Moment in der Kirche klingelt. Zum Rot-Werden, wenn man als Jugendlicher mit den Eltern Klamotten kauft und die Mutter quer durchs Geschäft ruft, ob man nicht auch neue Unterhosen bräuchte. Wobei: in manchem Alter sind Eltern immer peinlich – schon einfach nur so.

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Wo hat das Wort "peinlich" seinen Ursprung?

Das Wort "peinlich" kommt sprachlich vom spätlateinischen pēna – das heißt übersetzt soviel wie "Höllenstrafe". Vor der hat heute mancher längst weniger Angst als vor dem spöttischen Gelächter von Kollegen oder anderen Mitmenschen. Wenn man selbst am liebsten im Boden versinken würde, ist einem für den Moment auch egal, ob da unten oder sonst wo eine Hölle ist – schlimmer geht´s nimmer!

Sich nicht vom Urteil anderer abhängig machen

Frühere Generationen würden vielleicht einwenden: Warum macht Ihr Euch so vom Urteil der Menschen abhängig? Das ist am Ende doch so wenig entscheidend! Wenn etwas entscheidend ist, dann die Frage, wie Gott über uns urteilt.

Hm. Gott könnte ganz schön oft mit dem Finger auf mich zeigen und mit dem Kopf schütteln. Ist manchmal mehr als peinlich, was ich da aus den großartigen Lebensmöglichkeiten mache, die er mir gibt. Das ist eigentlich Grund, rot zu werden.

Gott stellt uns nicht bloß

Aber Gott ist anders. Er stellt uns nicht bloß. Er stellt sich vor uns. In der Bibel lese ich: Da gibt es auch Gelächter. Aber ganz anderes: "Die auf den Herrn sehen, werden strahlen vor Freude, und ihr Angesicht soll nicht schamrot werden." (Psalm 34, 6)

Na dann – kann ich auch heute am "Tag der peinlichen Momente" frei und entspannt über mich selbst lachen! Nicht nur im Sinne von: "Shit happens!". Nein. Wer weiß, dass ihm der Himmel lacht, muss am Ende wegen nichts mehr im Boden versinken!

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