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Sommer und Natur
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Sommer und Natur

Uwe Groß
Ein Beitrag von Uwe Groß, Katholischer Diakon, Pfarrei St. Peter und Paul, Wiesbaden
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Sommerzeit ist Sonnenzeit für mich. Ich bin auf dem Land groß geworden, und  da hab ich noch gut die prall gefüllten Weizenfelder vor Augen, die rings um unser Dorf standen. Sie waren so golden wie die Sonne selbst. Ich denke an die hoch gewachsenen Wiesen mit blauen Korn - und roten Mohnblumen, an den violetten Fingerhut und den gelben Löwenzahn. Ich denke an die pralle Sonne, die so unendlich hoch über uns Kindern stand und eine Mittagshitze erzeugte, dass wir in den Wald spielen gingen, wo es kühler war. Ich denke an unbeschwertes Kinderleben, wenn ich an Sommer denke. Sommer, Sonne, Spiel und Leichtigkeit, das gehört für mich zusammen. Das gleißende Licht der Sonne, die brütende Hitze, die Stille, am Mittag eines Sommertages.

All diese Bilder gehen mir durch den Kopf, wenn ich jetzt in Gottesdiensten Lieder höre, die von der Schönheit der sommerlichen Natur erzählen: „Mein Gott, wie schön ist deine Welt,“  fängt eines an, „der Wald ist grün, die Wiesen blühn,  die großen Ströme ziehn dahin, vom Sonnenglanz erhellt. Mein Gott, wie schön ist deine Welt.“ (Gotteslob 855) In diesem Lied aus dem katholischen Gesangbuch kommt für mich die Freude rüber, die ich spüre, wenn ich draußen in der Natur bin. Ich brauche dazu nicht in die Berge zu fahren oder zu einem anderen weit entfernten Ferienziel. Bei mir stellt sich dieser Erholungseffekt sofort ein, wenn ich mit meinem Fahrrad einmal aus der Stadt raus fahre und für ein paar Stunden über Wald und Feldwege radle.

Die Sonne, die Felder, die Wiesen und Wälder, sie sind dann für mich auch so etwas wie die Botschafter Gottes. Ich finde leicht in der Natur inneren Frieden und Ruhe, und es kommt mir so vor, als würde ich ganz anders wieder heimfahren. Diese Erfahrung mache ich nun schon ein paar Wochen ganz besonders. Ich glaube ich bin noch nie so viel Fahrrad gefahren, wie in dieser Corona – Zeit. „Mein Gott, wie schön ist deine Welt.“ Natürlich weiß ich, dass nicht alles schön ist in dieser Welt, gerade auch im Angesicht des Virus. Aber die vergangenen Monate haben mir auch wieder das Schöne in der Natur neu vor Augen geführt. Und dafür bin ich dankbar.

Ich denke dann wie der Dichter des Liedes: „Und brechen die Gewitter ein, dann sei uns zugesellt, dann lösch dein gutes Licht nicht aus und bleibe wie ein Gast im Haus, mein Gott,  in deiner schönen Welt.“

 

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