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Oh wie schön ist Panama

Oh wie schön ist Panama

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
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Es gibt ein Kinderbuch von Janosch, das ich sehr mag. Es heißt „Oh wie schön ist Panama“. Es erzählt die Geschichte vom kleinen Bären und vom kleinen Tiger. Sie sind Freunde und leben am Fluss in einem tollen Haus. Und eigentlich sind sie sehr zufrieden mit ihrem Leben. Dann aber finden sie eine Kiste. Diese Kiste riecht nach Bananen und es steht Panama drauf. Deshalb beschließen die beiden, nach Panama zu gehen, dem Land ihrer Träume. Sie machen sich also auf voller Begeisterung auf den Weg. Unterwegs begegnen sie allerlei Tieren: Sie werden vom Hasen und Igel nach Hause eingeladen und dürfen auf deren tollem Plüschsofa schlafen. Sie fragen nach dem Weg und werden mehrfach in die falsche Richtung geschickt. Und zum Schluss zeigt ihnen eine Krähe das Land von oben und behauptet, das sei Panama. Es ist aber die Gegend, aus der sie aufgebrochen sind. Bald also landen sie wieder an ihrem Haus und dem Fluss. Sie erkennen es nicht wieder, weil alle Planzen in ihrer Abwesenheit gewachsen sind. So sind sie begeistert und glücklich, dass sie endlich im Land ihrer Träume gelandet sind. Und am Ende der Geschichte heißt es: „Du meinst, dann hätten sie doch gleich zuhause bleiben können? Du meinst, dann hätten sie sich den weiten Weg gespart? Oh nein, denn sie hätten den Fuchs nicht getroffen und die Krähe nicht. Und sie hätten den Hasen und den Igel nicht getroffen. Und sie hätten nie erfahren, wie gemütlich so ein schönes weiches Sofa aus Plüsch ist.“

Ich finde, diese Geschichte passt auch wunderbar zur Urlaubszeit. Wir machen uns auf - in ferne Länder oder vielleicht auch nur um die Ecke ins Grüne. Wir machen neue Erfahrungen, lernen neue Menschen kennen, vielleicht auch neue Kulturen. Wir schlafen in fremden Betten und essen fremdes Essen. Wir sehen andere Landschaften und entdecken Lieblingsplätze und Sonnenuntergänge. Und dann kehren wir nach alldem wieder in unser Leben zurück. Und vielleicht sehe ich ja dann meinen Alltag auch wieder mit ganz neuen Augen. Ich habe neue, andereErfahrungen gemacht. Das kann mich verändern. Muss es natürlich nicht. Aber Urlaub ist ja nicht nur was zur Entspannung und zum Abschalten. Urlaub bringt mir auch einen neuen Blick auf die Welt, sogar auf meine eigene. Vielleicht merke ich dann, dass mein Leben, mein Alltag gar nicht so schlecht sind. Und vielleicht merke ich ja sogar: Ich kehre zurück in mein ganz persönliches Traumland.

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