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Neue Lutherbibel

Neue Lutherbibel

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Morgen beginnt in Frankfurt die Buchmesse. Und ein Buch kommt gleich mit einer Startauflage von 260.000 raus. Nämlich die Lutherbibel. Sag mal, Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Eine Bibel haben doch die meisten Leute schon im Schrank. Warum sollen wir uns denn jetzt noch eine kaufen?

Ganz einfach: Die deutsche Sprache entwickelt sich ja ständig weiter. Deshalb wird die Bibelübersetzung von Martin Luther regelmäßig überprüft. Das letzte Mal vor dreißig Jahren. Und weil 2017 ja der fünfhundertste Geburtstag der Reformation gefeiert wird, hat man sich gedacht: Das ist ein guter Anlass, um eine neue, überarbeitete Version rauszubringen.

Aber man kann doch in der Bibel nicht einfach so rumkorrigieren, oder?

Wie gesagt: Sprache verändert sich. Und ein Kriterium war für die rund 70 Experten die Verständlichkeit. Vor dreißig Jahren heißt es zum Beispiel an einer Stelle: „Da sprach die Wehmutter.“ Das Wort kennt aber heute kaum noch jemand. Also heißt es jetzt: „Da sprach die Hebamme.“ Außerdem werden natürlich neuste wissenschaftliche Erkenntnisse berücksichtigt – und man wollte auch die besonders kantige und prägnante Sprache von Martin Luther wieder hervorheben. Deshalb gibt es in fast 40 Prozent aller Bibelverse Veränderungen.

Findest du den selbst, dass die neue Ausgabe gelungen ist?

Na, ich konnte sie ja noch gar nicht lesen. Aber ich hoffe natürlich, dass sie so ist, dass Menschen wieder entdecken, welche Kraft in der Bibel steckt. Martin Luther hat ja mal den tollen Satz gesagt: „Wenn wir glauben, dass Gott selbst in der Heiligen Schrift zu uns spricht, dann sind wir auch sicher, dass hier unser Lebensglück geschmiedet wird.“ Sprich: Für Luther war klar, Bibellesen kann glücklich machen.

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