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Nach Ostern
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Nach Ostern

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: O Mann, wenn man so nach den Ferien und den Ostertagen wieder in den Alltag mit Schule oder Job zurückgeworfen wird, ist das mit der Feiertagslaune ja meist schnell wieder vorbei. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: Das war ja vor zweitausend Jahren nach Ostern vermutlich völlig anders.

Nö, das war genauso. Im Neuen Testament wird erzählt, dass sich zwei Jünger von Jesus direkt am Ostersonntag wieder auf den Heimweg machen. Zurück in den Alltag. Zurück in den Job. Und die stellen sich natürlich die gleichen Fragen wie heute: Ja und? Was hat das jetzt gebracht mit Ostern? Was bleibt? Und vor allem: Klingt das mit Auferstehung von den Toten nicht doch ziemlich verrückt?

Ja, und dann?

Dann passiert etwas Erstaunliches: Die beiden Jünger sind schon fast wieder in ihrem Alltag angekommen – da gesellt sich plötzlich ein unbekannter Mann zu ihnen. Der hört, wie die beiden über den Sinn von Ostern reden und begleitet sie. Und dann, als die drei beim Abendessen sitzen und der Unbekannte wie beim Abendmahl das Brot bricht, erkennen die beiden Jünger plötzlich: Hey, das ist Jesus. Die Geschichte geht weiter. Auferstehung ist erlebbar.

Nun hat aber nicht jeder von uns Jesus mit beim Abendessen sitzen?

Stimmt, aber die Ostererfahrung, dass man, was weiß ich … völlig mutlos ist, und wieder neue Lebensperspektiven findet, kennt vermutlich jeder. Ich weiß zum Beispiel noch, wie sehr mich das runtergerissen hat, als mein Vater gestorben ist. Doch irgendwann hat es Klick gemacht und ich dachte: So, und jetzt will ich aus dem Jammertal wieder raus und weiterleben. Und das hat sich für mich schon ein bisschen wie eine kleine Auferstehung angefühlt.
 

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