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Mir tut der Rücken weh!

Mir tut der Rücken weh!

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg
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Wenn ich den ganzen Tag im Garten gearbeitet hab, dann passiert mir das jetzt immer öfter: Mir tut abends der Rücken weh!

Ich habe Unkraut gezupft, Salat gesät, ein paar Kräuter geerntet habe ich auch. Dabei musste ich viel knien. Aber ich genieße diese Zeit im Garten auch immer sehr: wie die Erde duftet! Und wie wunderbar es ist, im Boden zu wühlen und ja – die schmutzigen Finger – auch die mag ich, denn ich arbeite fast immer ohne Handschuhe.

Aber ich merke eben auch immer mehr dabei: Ich werde älter. Mir tut der Rücken weh, wenn ich lange im Garten gearbeitet habe. Aber um nichts in der Welt möchte ich diese Gartenarbeit lassen. Denn ich begegne dabei nicht nur der Natur. Ich begegne auch Gott. Ich begegne seiner Schöpfung. Manchmal meditiere ich geradezu den Satz aus der Schöpfungsgeschichte: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Und dann habe ich das Gefühl, Gott ist mir ganz nah. Vielleicht liegt das auch an der Haltung des Kniens.

Oft geht mir dabei eine meiner Lieblingsgeschichten durch den Kopf. Die Geschichte geht so:

Ein Gelehrter kam zu einem Rabbi und sagte: „Jetzt habe ich so viel in Büchern gelesen und studiert, aber Gott ist mir noch nie begegnet!“ Der Rabbi antwortete: „Dann hast du dich noch nicht genug gebückt!“

Vielleicht liegt es an diesem Bücken, an dem Wühlen in der Erde, dass ich Gott in diesen Momenten besonders intensiv spüre. Dann habe ich abends sogar fast gerne Rücken.

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