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Inspiration 4 - Ist der Weltraum das neue Mallorca?
Pixabay/Arek Socha

Inspiration 4 - Ist der Weltraum das neue Mallorca?

Pia Baumann
Ein Beitrag von Pia Baumann, Evangelische Pfarrerin, Frankfurt
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Als Tourist ins All und unsere Erde von oben bestaunen? Für vier Leute ist dieser Traum am Donnerstag wahr geworden. Sie sind mit dem ersten touristischen Flug in den Weltraum gestartet.Die Mission trägt den Namen Inspiration 4. An Bord der Milliardär Jared Isaacman und drei weitere Passagiere. Die Crew will Geld für die Krebsforschung sammeln und für die kommerzielle Raumfahrt werben. Wird der Weltraum jetzt das neue Mallorca und müssen wir wirklich bis ins All fliegen, um Menschen zu helfen? Das fragt sich Pfarrerin Pia Baumann aus Frankfurt.

Der Weltraum - unendliche Weiten

„Wenn ich groß bin, werde ich Astronautin.“ Das war als Kind mein Traumberuf. Kein Wunder, schließlich bin ich in dem Jahr geboren, als die ersten Menschen auf dem Mond landeten. Ich weiß noch: Das wollte ich auch. Der Weltraum - unendliche Weiten. Galaxien, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Aber irgendwann wurde mir klar: Das wird nichts. Das ist ein Job für Spitzenwissenschaftlerinnen.

Der Weltraum ist offen für alle

Am vergangenen Donnerstag aber sind vier (mehr oder weniger) normale Menschen ins All gereist. Für einen guten Zweck. Sie wollen Geld für den Kampf gegen Krebs bei Kindern sammeln. 200 Millionen Dollar sollen es werden. Manche sagen: Sie schreiben Geschichte. Ihre Reise zeigt: Der Weltraum ist offen für alle. Wer hätte gedacht, dass das möglich ist. Ich staune. Mein Kindheitstraum ist plötzlich zum Greifen nah.

Die Ökobilanz ist verheerend

Aber es gibt auch kritische Stimmen. Dieser Kurztrip kostet ein Schweinegeld. Das hätte man direkt spenden können. Die Ökobilanz ist verheerend. Und das in Zeiten von Klimawandel. Ich frage mich trotz meiner Begeisterung für die Raumfahrt: Muss das wirklich sein?

Christi Himmelfahrt

Der Himmel hat Menschen schon immer fasziniert. Er ist ein Sehnsuchtsort. Ich denke an eine Geschichte aus der Bibel. An die Himmelfahrt. Nachdem Jesus seinen Auftrag erfüllt hat, verabschiedet er sich von seinen Freunden und verschwindet vor ihren Augen in den Himmel. Die Freunde bleiben auf der Erde zurück und schauen hinterher. Ich kann mir vorstellen: Sie wären gerne mitgeflogen. Auf einmal sind da zwei Engel. Sie sagen: Was guckt ihr so? Hört auf, Löcher in die Luft zu starren! Der Himmel beginnt hier auf der Erde. (Apostelgeschichte 1,4-12)

Hier gibt es genug zu tun

Vielleicht brauchen wir auch so ein paar Engel, die uns auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Die uns sagen: „Es ist toll, was ihr alles könnt. Nutzt das. Ihr müsst nicht bis in den Himmel reisen, um anderen zu helfen. Hier gibt es genug zu tun. Unterstützt die Wissenschaft, damit Krankheiten geheilt werden. Reduziert euren CO2-Ausstoß. Bewahrt und schützt das Leben. Für euch und für eure Kinder. Dann schreibt ihr Geschichte.“

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