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Freude im Leid
Bildquelle: Lorri Lang/Pixabay

Freude im Leid

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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„Freude im Leid –  gibt es so was?“, frage ich meine Konfirmanden.

„Ja“, antwortet eins der Mädchen. „Ich verbringe viel Zeit auf dem Reiterhof. Wenn ich mit den Pferden zusammen bin, dann ist da manches weniger angenehm: Hufe auskratzen, Stall ausmisten und so. Das mache ich nicht besonders gern, das ist sozusagen „mein Leid“. Aber die Freude an den Tieren und der Spaß, den ich mit ihnen habe, wiegt das total wieder auf! Da weiß ich, wenn ich beim Striegeln bin, dass ich dem Pferd Gutes tue und bald einen schönen Ausritt machen kann.“

Die Konfirmandin hat offenbar auf ihre Weise etwas kapiert davon, was Freude im Leid sein kann. Das, was worunter wir leiden, kann manchmal von einem guten Sinn aufgewogen werden.

Natürlich trifft Menschen schlimmeres Leid, als einen Pferdestall auszumisten. Vielleicht sind sie sehr krank oder eine Beziehung ist zu Bruch gegangen. In dieser leidvollen Situation stehen ihnen aber plötzlich Menschen zur Seite, mit denen sie nicht gerechnet hätten. Sie hören ihnen zu oder laden sie ein, um sie auf andere Gedanken zu bringen.

Der Apostel Paulus redet auch von der Freude im Leid. Er hat zur Zeit des neuen Testaments viele Brief an Gemeinden geschrieben. In seinem Leben hat er viel Schlimmes durchmachen müssen. Aber er wusste immer: „Gott liebt mich, und er trägt mich durch alle Tiefs in meinem Leben hindurch. Deshalb brauche ich nicht zu verzweifeln. Gott ist an meiner Seite – das ist meine Freude, auch im Leid.“

Und das gleiche gilt ja auch für uns alle: Gott ist an unserer Seite. Er will unsere Freude sein und uns durch unsere Tiefs hindurchhelfen.

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