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Die Lust am Verkleiden
Bruno/Germany/Pixabay

Die Lust am Verkleiden

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Für viele hat die fünfte Jahreszeit ja schon lang begonnen, aber am nächsten Wochenende geht’s so richtig zur Sache: Umzüge, Sitzungen, Partys und viel Helau. Und natürlich gehört dazu ein starkes Kostüm. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche. Verkleiden an Fasching ist ja eigentlich ein religiöser Brauch, oder?

Ja. Wir wissen, dass sich schon die Kelten und die Germanen im Frühling verkleidet haben, um mit Kostümen die bösen Wintergeister zu vertreiben. Weil man dachte: „Dass es so eklig im Winter ist, da sind irgendwelche Geister dran schuld. Die müssen wir verscheuchen.“

Die Christen haben diese Tradition aufgenommen – und so entstanden nach und nach unsere heutigen Faschingsbräuche. Aber ich sag mal so: Es gibt ja auch noch andere Gründe, sich zu verkleiden.

Um mal eine neue Rolle auszuprobieren – zum Beispiel?

Genau! Ich finde das jedes Jahr spannend, welche Kostüme sich meine Freunde aussuchen, denn das sagt ja auch was über ihre Träume und Sehnsüchte.

Ich weiß noch: Letztes Jahr haben wir uns darüber unterhalten, was Kostüme  uns verraten. Ein Freund war als Spielkarte verkleidet und sagte: „Klar wäre ich manchmal gerne ein Ass.“ Und einer, der ein Mönchsgewand anhatte, erklärte: „Ich wünschte, ich würde mich ab und an etwas heiliger fühlen.“

Da konnte ich es als Pfarrer natürlich nicht lassen, die Bibel zu zitieren. Da steht nämlich: „Zieht an einen neuen Menschen, der Gott gefällt.“

Wir haben dann überlegt, wie solche Menschen aussehen. Na, auf jeden Fall wird man ihnen die Freude am Leben ansehen.

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