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Der Jude Jesus
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Der Jude Jesus

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Im Sonntagstalk hat Bärbel Schäfer nachher Mirjam Wenzel zu Gast, die Direktorin des „Jüdischen Museums Frankfurt”. Das passt perfekt, denn diese Woche … am 21. Oktober … wird das Jüdische Museum mit einem großen Neubau wiedereröffnet – nach 5 Jahren Bau- und Sanierungszeit.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: „Jüdisches Leben“ – ist auch für Dich ein spannendes Thema, oder?

Auf jeden Fall! Man darf ja nie vergessen: Jesus war Jude, und er wollte auch nie was anderes sein. Vielen denken: „Jesus war der erste Christ!“ Nö, war er nicht. Er war Jude, er hat in der jüdischen Glaubensgemeinschaft gelebt und in jüdischer Tradition an Gott als Vater geglaubt.

Für Christinnen und Christen ist es spannend, sich mit jüdischer Geschichte und jüdischen Bräuchen zu beschäftigen, weil wir dann auch Jesus den Juden viel besser verstehen.

Nebenbei: Jesus hieß in der Sprache seines Volkes natürlich auch nicht Jesus, sondern „Jeschua“ – und das heißt übersetzt sinngemäß: „Der Gott der Juden ist die Rettung.“

Und warum wurde dann überhaupt aus dem Juden Jeschua der Gründer einer neuen Religion?

Ich glaube: Jesus wollte gar keine neue Religion gründen. Was er wollte, war: das Judentum reformieren. So, wie Martin Luther später die christliche Kirche reformieren wollte. Und dann haben sich eben die, die Jesu Ideen gut fanden, von denen getrennt, die sie nicht so gut fanden. Seitdem beziehen sich zwei auf die Hebräische Bibel, die wir Christen das Alte Testament nennen: Juden und Christen.

Wenn man das weiß, dann ist ein Besuch im Jüdischen Museum wie ein Besuch bei Glaubensgeschwistern. Also: Ich werde auf jeden Fall hingehen.

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