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Das Land, wo Milch und Honig fließen.
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Das Land, wo Milch und Honig fließen.

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer

Seit ein paar Wochen steht ein Bienenvolk in meinem Garten. Ein Freund hat sie bei mir einquartiert. Anfangs bin ich in ehrfürchtiger Distanz um den Kasten herumgeschlichen. Aber der Freund hat mich beruhigt: „Die Bienen tun dir nichts, wenn du sie nicht erschreckst.“ Das stimmt. Wenn ich sie nicht behindere, wollen sie nichts von mir.

Aber einiges habe ich doch lernen müssen: Bienen reagieren auf Farben. Bunte Kleidung scheint sie anzulocken. Und sie nehmen Gerüche wahr. Als ich bei der Gartenarbeit ins Schwitzen gekommen bin, da wurde ich auf einmal interessant. Immerhin wusste ich da schon, wie reagieren: Wenn sie mich entdeckt haben: bloß nicht wild um mich schlagen – das macht sie aggressiv. Da hilft nur: wegrennen.

Je länger ich mich mit den Bienen beschäftigt habe, umso größer wurde mein Respekt vor den kleinen Tieren. Wie weit sie fliegen und wie oft hin und her, um den Nektar zu sammeln! Und wie faszinierend: Immer wieder finden sie blühende Pflanzen – und anschließend den Weg zurück in den ihren Stock. Im Bienenstock herrscht außerdem eine gut organisierte Ordnung. Jeder hat seine Aufgabe.

Und ich bin auch aufmerksam geworden auf die Probleme der Bienen: Die viele Chemie in der Landwirtschaft raubt den Bienen ihren Lebensraum. Spuren dieser Chemie landen später sogar im Honig. Und es gibt immer weniger blühende Pflanzen, die den Bienen Nahrung spenden.

Ein besonderes Erlebnis war dann, als ich beim Schleudern des Honigs mitgeholfen habe. Die Honigwaben werden in einen großen Korb gestellt. Der kommt dann in eine Tonne. Und mit einer Kurbel wird der Korb gedreht – wie in einer Wäscheschleuder. Dabei wird der Honig aus den Waben herausgeschleudert und aufgefangen.
Nachher war ich tief beeindruckt, welche Menge Honig die kleinen Flieger im Lauf des Frühjahrs zusammengetragen haben. Den sprichwörtlichen Fleiß der Bienen habe ich anschaulich erlebt. Und der Honig schmeckt wirklich köstlich!
In der Bibel steht der Honig an vielen Stellen für den Reichtum und die Fülle des Lebens. „Das Land, wo Milch und Honig fließen“ – heißt es einmal.
Bei dieser wunderbaren Honig-Erfahrung kann ich jetzt ein wenig mitreden, weil ich das auch so erlebt habe.

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