Sonntag
Moderator/in: Im Sonntagstalk hat Bärbel Schäfer nachher einen ganz besonderen Gast: die Frankfurter Journalistin und Autorin Constanze Kleis, die ein Buch über den Sonntag geschrieben hat – mit dem schönen Titel: „Sonntag! Alles über den Tag, der aus der Reihe tanzt“.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Ich nehme mal an, dass dir dieser Titel gefällt.
Na klar, nicht nur weil Constance Kleis deutlich macht, dass es den Sonntag und die Sieben-Tage-Woche ohne die jüdisch-christliche Tradition ja gar nicht gäbe.
Sie hat quasi eine Hommage an den Sonntag geschrieben und sagt sinngemäß: Wir wären schön blöd, wenn wir uns dieses wunderbare Geschenk durch verkaufsoffene Sonntage und den Trend, sogar sonntags zu arbeiten, kaputt machen würden.
Im Buch erklärt sie: Sonntage sind die letzten großen Tankstellen für emotionale Superkraftstoffe wie Geborgenheit, Verbindlichkeit, Nähe und Zuversicht.
Sprich: Wer den Sonntag nicht nutzt, um aufzutanken, der muss sich nicht wundern, wenn während der Woche sein Tank leer ist.
Nun feiert der Sonntag dieses Jahr auch noch zwei Jubiläen …
Stimmt, vor 100 Jahren wurde er in die Weimarer Verfassung und vor 70 Jahren in die Verfassung der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen, als „Tag der seelischen Erhebung“.
Kein Wunder: In der Bibel wird ja gerne darauf hingewiesen, dass selbst Gott pro Woche einen Tag Pause macht – weil das eben der Seele gut tut … und sie erhebt. Es lohnt sich also, den Sonntag als Tankstelle neu zu entdecken.