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Gott wohnt, wo man ihn einlässt

Gott wohnt, wo man ihn einlässt

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg

Gott sei Dank gibt es die Adventszeit. Die brauche ich, um mich vorzubereiten auf das Fest. Weihnachten, finde ich, kann man nicht einfach so feiern – so plötzlich von heute auf morgen. Ich brauche Zeit, mich einzustimmen. Darum liebe ich den Advent.

Überall kann man was sehen und riechen. Die vielen Lichter, die Gerüche von Tannen und Zimt, den Adventskranz, das Singen der Lieder, die Vorbereitungen für das Fest – aufregend und geheimnisvoll. Jedes Jahr wieder aufs Neue. Da liegt was in der Luft. Die Leute backen Plätzchen, schmücken ihre Wohnungen und Häuser, basteln oder kaufen Geschenke, suchen nach dem passenden Weihnachtsbaum. Alle bereiten sich vor auf das große Fest.

In der Bibel ruft ein Prophet den Menschen zu: „Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe, er kommt.“ Ob er dabei an die Lichter, die Plätzchen, den Weihnachtsbaum und die Geschenke gedacht hat? – Wohl kaum. Aber sie können mir helfen, mich einzustimmen auf das Geheimnis von Weihnachten.

In den immergrünen Tannenzweigen entdecke ich einen Hinweis auf Gottes Treue. Die vergeht nicht. Die Kerzen und Lichter erinnern mich an Jesus. Er ist gekommen als Licht der Welt, damit auch meine Dunkelheit hell wird. Die süßen Plätzchen lassen mich schmecken: Gott meint es gut mit mir. Und wenn ich Geschenke einpacke, danke ich Gott für sein großes Geschenk: Gott schenkt sich selbst. Gott ist auf die Erde gekommen und will auch bei mir ankommen.

„Gott wohnt, wo man ihn einlässt“, sagt ein jüdisches Sprichwort. Das will ich tun im Advent: Gott den Weg bereiten und ihn reinlassen in meine Weihnachtsvorbereitungen – noch habe ich ja eine ganze Woche dafür Zeit.

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