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Glaube im Wahlkampf
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Glaube im Wahlkampf

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in: So langsam geht es ja mit dem Bundestagswahlkampf so richtig los. Am 26. September entscheidet sich, wer die nächste Bundeskanzlerin oder der nächste Bundeskanzler wird. Dabei gibt es diesmal unter denen, die ins Kanzleramt wollen, eine spirituelle Vielfalt: Annalena Baerbock ist evangelisch, Armin Laschet katholisch und Olaf Scholz konfessionslos.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Spielt der Glaube der Spitzenkandidaten bei unserer Wahlentscheidung eigentlich auch eine Rolle?

Es passiert bestimmt, dass jemand denkt: "Weil meine Weltanschauung so oder so ist, fühle ich mich dieser oder jener Person mehr verbunden." Klar: Die teilt meine grundlegenden Werte, und ich kann mir ungefähr vorstellen, wofür sie steht.

Ich muss aber sagen: Ich mag so Schubladen überhaupt nicht. Ich treffe in jeder Konfession total tolle, aber auch total durchgeknallte Leute. Überall gibt es Fundamentalisten und Liberale, Rechte und Linke, aggressive und freundliche Zeitgenossen.

Das heißt: Für mich ist zwar interessant, wozu sich eine Kandidatin bekennt. Aber meine Wahlentscheidung mache ich nicht davon abhängig, ob jemand katholisch, evangelisch oder konfessionslos ist.

Aber immerhin ist ein Bekenntnis zum christlichen Glauben ja auch ein Bekenntnis zu bestimmten Idealen.

Stimmt. Wobei Jesus etwas anderes viel entscheidender fand. Er hat mal sehr deutlich gesagt: In den Himmel kommen doch nicht automatisch die, die sich laut zu etwas bekennen, sondern die, die den Willen Gottes tun. Sprich: An seinen Taten wird man erkennen, was jemand für ein Mensch ist. (z.B. Markus 3, 35 oder Matthäus 25, 31 ff.)

Mich interessiert deshalb vor allem: Was wollen die Spitzenkandidaten konkret machen, damit unsere Welt fairer, heiler, fröhlich und liebevoller wird?

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