Die Höhle des Löwen
„Die Höhle der Löwen“. So heißt eine Show im Fernsehen, bei der junge Unternehmer ihre Geschäftsidee vorstellen müssen. Die Löwen, das sind die potenziellen Geldgeber, die den Plan der jungen Unternehmer auch in der Luft zerfetzen können. Wie in einer Höhle des Löwen, so fühlt man sich manchmal nicht nur im Fernsehen.
Daniel in der Löwengrube
Die Redewendung stammt aus der Bibel. Da landet ein Mann namens Daniel in der Höhle des Löwen. Daniel ist erfolgreich und noch dazu fromm. Sein Erfolg weckt viele Neider. Seine Rivalen wollen Daniel loswerden. Sie sorgen dafür, dass er in eine Löwengrube geworfen wird.
Aber Daniel überlebt. Er wird aus der Grube gezogen und hat – wie durch ein Wunder – keinen einzigen Kratzer abbekommen. Die Bibel sagt knapp: „Denn er hat Gott vertraut.“ Für Daniel war es, als hätte Gott einen Engel geschickt, der den Löwen das Maul zuhält.
Durch die Höhle des Löwen gehen
„Ich musste durch die Höhle des Löwen.“ Das sagt man von Situationen, in denen man das Gefühl hat: Alle waren gegen mich. Es ist ein Wunder, dass ich das überstanden habe. Petra, eine Bekannte von mir, hat so eine Höhle des Löwen hinter sich.
Der Scheidungskrieg und der Kampf um das Sorgerecht für die Kinder haben sich für sie wie die Höhle des Löwen angefühlt. Viele haben ihr da die Zähne gezeigt. So mancher hat sich das Maul über sie zerrissen. Petra hat gebangt, gehofft und gebetet. Jetzt sind ihre Kinder groß und haben alle einen ordentlichen Beruf. Auch Petra steht mit beiden Beinen wieder im Leben. „Wenn Gott nicht gewesen wäre“, sagt sie heute, „dann weiß ich auch nicht. Er hat mich irgendwie da durchgeführt und mir Kraft gegeben.“
Das hat meine Bekannte Petra und den Daniel in der Bibel bewahrt: das Vertrauen, dass da eine Kraft ist, die heraushilft. So ein Gottvertrauen brauche ich auch für meine Löwengruben im Leben.
