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Heiliger Franziskus von Assisi
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Heiliger Franziskus von Assisi

Alexandra Becker
Ein Beitrag von Alexandra Becker, Katholische Pastoralreferentin, Pfarrei St. Franziskus, Frankfurt

„Du willst wohl heilig werden!“ Diesen Spruch höre ich gar nicht so selten. Wenn ich z.B. in meinem Urlaub ein paar Tage eine Auszeit in einem Kloster nehme oder auch, weil es mich immer wieder in Kirchen zieht. Unter „heilig“ verstehen die meisten wohl: besonders fromm. So fühl ich mich ehrlich gesagt nicht. Aber von so manchem Heiligen hätte ich gerne etwas ab: zum Beispiel Mut, Durchhaltevermögen oder Vertrauen.

Heiligengeschichten und Legenden fand ich schon immer spannend. Vorbilder im Leben und Glauben können die Heiligen sein, sagt meine Kirche. Und dass die Heiligen sich einsetzen für mich und die Welt. Sie sind sozusagen himmlische Fürsprecherinnen und Fürsprecher. So etwas wie Heilige, die gibt es für mich aber auch schon hier auf Erden. Menschen, die etwas riskieren, die sich total und ganz und aus purer Liebe für eine Sache oder für Menschen einsetzen. Und von denen könnten wir noch mehr gebrauchen.

Aber auf die himmlische Unterstützung setze ich eben auch. Die Pfarrei, in der ich arbeite, hat sich den Heiligen Franziskus als Patron gewählt. Heute vor 790 Jahren wurde der heiliggesprochen. Franziskus war radikal. Geboren in eine wohlhabende Händlerfamilie, es fehlte ihm an nichts. Und er ließ es sich richtig gut gehen, so steht es in den Legenden. Hat gerne gefeiert und das Leben genossen. Das aber hat ihn nicht zum Vorbild gemacht. Nach einer Begegnung mit Christus hat er sein Leben komplett geändert, hat alles abgegeben, was er besessen hat, und in der Einfachheit, in der Armut neu angefangen. Er hat sich um die gekümmert, die arm und krank waren. Er muss ein beeindruckender Mann gewesen sein. Schnell hatte er Unterstützung von anderen Männern, die leben wollten wie er. Und so hat er den Orden der Franziskaner gegründet. Es gibt viele wunderbare und eindrucksvolle Legenden um diesen Franz von Assisi. Er muss eine besondere Beziehung zur Schöpfung gehabt haben: In den Pflanzen und Tieren und in wirklich jedem Menschen hat er etwas von Gott entdeckt. Und wunderschöne Gedichte über die Schöpfung Gottes hat er geschrieben. Es ist überliefert, dass er nicht nur arm gelebt hat, sondern später auch sehr krank war und viel gezweifelt hat. Aber für Franziskus war es der einzig richtige Weg. Er hat letztlich gefunden, was ihn glücklich macht. Und für diesen Weg hat er dann viel in Kauf genommen. Das ist das, was ihn in meinen Augen heilig macht: Ich bewundere ihn für diesen Weg und diese Hingabe. Und ich bitte ihn ab und zu um mehr Mut und darum, dass er mir hilft, meinen Weg zu finden.

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