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Morgenglanz der Ewigkeit
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Morgenglanz der Ewigkeit

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer

Ein kalter Wintertag. Draußen: zweistellige Minustemperatur. Wie gewohnt war ich in der Dämmerung wach geworden, obwohl ich einen freien Tag hatte. Also habe ich mir einen Tee gekocht und mich wieder ins warme Bett verzogen. In die Decke verpackt, konnte ich dem beginnenden Tag zusehen und wurde mit einem fantastischen Sonnenaufgang beschenkt. Er begann mit einem zaghaften Leuchten am Himmel, das immer stärker wurde. Bis sich dann die Sonne als rote Scheibe langsam nach oben geschoben hat. Und zuletzt schien sie warm in mein Zimmer.

Während ich dem Licht zuschaute, das immer heller wurde, fiel mir aus dem Gesangbuch das Lied ein: „Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschaffnen Lichte.“ (Gotteslob Nr. 84) Vielleicht hatte der Dichter des Textes ja einen ähnlich bewegenden Sonnenaufgang gesehen und war zu diesem Text angeregt worden. Der wird für ihn zu einem Gebet: „Schick uns deine Strahlen zu Gesichte, und vertreib durch deine Macht unsre Nacht.“

Mit seinem Lied stellt er eine Verbindung her zwischen dem Sonnenaufgang und Jesus. Der hatte gesagt: „Ich bin das Licht der Welt!“ An Jesus richtet sich die Bitte des Dichters, die Nacht zu vertreiben. Dabei meint er sicherlich nicht nur die Nacht, die mit dem Anfang eines neuen Tages vorbei ist. Es gibt ja viele dunkle Stunden im Leben. Zum Beispiel: Wenn trübe Gedanken sich im Kopf breit machen und gar nicht zu vertreiben sind; wenn einem Menschen die Diagnose einer schweren Krankheit eröffnet wird; wenn Zukunftspläne zerplatzen, weil der Arbeitsvertrag nicht verlängert wird; wenn ein lieber Mensch stirbt. Das Lied macht Mut, sich an Jesus zu wenden und ihn um die Vertreibung der Nacht zu bitten.

Mich hat das Lied beim Start in den neuen Tag begleitet. Und seine optimistische Stimmung hat mich froh gestimmt.

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