Vom Suchen und Finden
Ich war schon immer eine begeisterte Sucherin:
Steine am Meer, Vogelfedern im Wald, Keramikstücke und alte Münzen auf Äckern und Feldern. Einige alte Schätze aus Kindertagen hüte ich noch heute.
Eine Schatzkiste für ein Trampolin
Zum Suchen gehört die Freude des Findens. Auch der Glaube ist für mich so eine Suche – und ein Finden. Meine Schatzkiste für die Sachen mit Gott müsste allerdings ziemlich groß sein, damit ein Trampolin reinpasst. Denn so erlebe Glauben: das Gefühl von Boden unter den Füßen. Wenn ich falle, werde ich sanft aufgefangen. Und für kurze Zeit kann ich sogar fliegen.
So sind die Momente, in denen ich das Gefühl habe: Jetzt habe ich Gott gefunden.
Aber es gibt auch die anderen Zeiten. Um beim Trampolin zu bleiben: wenn ich daneben springe und blöd aufkomme. Wie war das dann mit dem sanft Aufgefangen-werden? Wo bist du, Gott?
Aktiv suchen
In der Bibel steht, dass Gott sagt: "Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen." Okay, das ist ein Angebot. Zumal für mich, die ich gerne auf die Suche gehe.
Gott ist jemand, der sich gerne finden lässt. Und: Gott möchte Einsatz sehen. Ein bisschen Suchen reicht da nicht. Mit ganzem Herzen, sagt Gott. Also bloß nicht zu schnell aufgeben.
Ein Schatz, den man immer wieder entdecken kann
Das Schwierigste an der Suche nach Gott ist: Gott und der Glaube sind ein Schatz, den ich nicht einfach in meine Stein- und Federsammlung tun kann. Deckel zu und fertig. Die Suche nach Gott beginnt jeden Tag neu. Anstrengend, könnte man sagen. Aber für eine Sucherin wie mich klingt das attraktiv.
Ich liebe es nach wie vor, am Meer nach Steinen zu suchen. Ich gehe das Ufer auf und ab. Den Blick fest auf den Boden gerichtet. Ab und zu nehme ich prüfend einen Stein in die Hand. Immer mit der Hoffnung: Irgendwann wird auch ein Bernstein darunter sein.
