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Veilchendienstag
Annette Meyer/pixabay

Veilchendienstag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderation:  Heute ist Faschingsdienstag. Natürlich durch die Pandemie dieses Jahr auch völlig anders als sonst. Und weil gestern Rosenmontag war, heißt der Faschingsdienstag manchmal auch Veilchendienstag. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche. Du kennst dich ja mit Feiertagen aus. Woher kommt denn eigentlich dieser Begriff: "Veilchendienstag"?

Die wahrscheinlichste Erklärung lautet: Veilchen sind violett. Und violett ist in der Kirche die Farbe der Buße.

Der Veilchendienstag hatte nämlich als letzter Tag der Faschingszeit lange Zeit eine besondere Bedeutung: Die Menschen durften zwar noch feiern, aber sie sollten sich dabei schon mal auf die Fastenzeit einstimmen. Also: Buße tun.

Normalerweise denkt man am Faschingsdienstag vermutlich nicht an Buße. Ich auch nicht. Aber in diesem Ausnahmejahr kann man ja so einen alten Brauch mal wieder aufnehmen und sich fragen: Wofür will ich denn die Fastenzeit dieses Jahr nutzen? Worauf will ich mich konzentrieren?

Dazu gehört auch die Frage: Was ist in meinem Leben nicht so toll gelaufen?

Also war der Veilchendienstag ein Tag, um vor Gott seine Fehler einzu-gestehen?

Man könnte auch sagen: ein Tag, um ehrlich zu sich selbst sein. Das Wort Buße hat ja den gleichen Wortstamm wie "Bessern".

Ich möchte, dass die Dinge in meinem Leben besser laufen. Und das klappt nun mal am besten, wenn man ehrlich zu sich selbst ist.

Und manchem hilft es auch, das, was falsch gelaufen ist, Gott anzuvertrauen. Deshalb ist der Veilchendienstag quasi "Warmlaufen" für die Fastenzeit – und die kann man dann nutzen, um seine guten Vorsätze umzusetzen.

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