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„Meine Heimat geht unter!“ Zur Hochwasserkatastrophe

„Meine Heimat geht unter!“ Zur Hochwasserkatastrophe

Ute Klewitz
Ein Beitrag von Ute Klewitz, Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
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„Meine Heimat geht unter!“ Der Freund, den ich gestern getroffen hab, war erschüttert. „Ich komme doch aus der Eifel“, hat er erzählt, „Kordel, Bitburg, Prüm, da habe ich früher mit meiner Familie gewohnt. Und da fließt die Kyll. Ein Flüsschen, das jetzt so gewaltig übers Ufer getreten ist. Ich muss da anrufen, da wohnen meine Verwandten. Die hat es direkt erwischt.“ Der Freund war geschockt und traurig. Seine Worte sind mir richtig unter die Haut gegangen.

Eingestürzte Häuser, Tote, Vermisste

Und auch die Bilder in den Nachrichten haben mich berührt: eingestürzte Häuser, Autos, die auf dem Dach liegen, Menschen, die davon erzählen, dass sie alles verloren haben. Und so viele Tote und Verletzten gibt es. Einfach unvorstellbar.

Aber ich war auch beeindruckt, wie viele Menschen helfen in dieser Katastrophe, ohne zu zögern. Rettungskräfte, Feuerwehrleute riskieren das eigene Leben, um andere – aus Lebensgefahr – zu retten. Auch Nachbarn helfen: Sie bringen Essen und Trinken, packen mit an … bis an die Grenzen des Möglichen.

Erderwärmung, Klimawandel

Es gab immer Unwetter. Aber so heftig und so oft: das macht fassungslos, das ist neu. Die Wetterexperten und Politiker*innen haben fast alle erklärt: Das hat mit der Erderwärmung zu tun, mit dem Klimawandel. Dadurch wird unser Wetter extrem.

Zum Klimawandel gibt es aus der Politik viele Versprechungen, auf EU-Ebene ehrgeizige Beschlüsse. Es wäre so schön. Aber wirklich dran glauben kann ich nicht. Ich hoffe und bete für ein echtes Umdenken: dass die Politiker*innen und wir alle viel energischer gegen den Klimawandel vorgehen. Und dass wir so Nachbarschaftshilfe in einem ganz anderen Sinn leisten: Hilfe für ganz viele Nachbarn auf dieser Welt, unserer Erde, für ein gutes und nachhaltiges Leben für alle.

Gebet für die Toten, Vermissten, Verletzten

Aber heute ist es erst einmal wichtig, an die Toten, Vermissten und Verletzten zu denken. Ich bete für sie und ihre Angehörigen. Und auch für die unermüdlichen Helfer*innen.

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