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Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.
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Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Zum Geburtstag habe ich ein paar schwarze Luthersocken geschenkt bekommen. Sie heißen so, weil auf dem Sockenschaft Worte Martin Luthers gestickt sind: „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders.“

Martin Luther soll seine Kritik an der Kirche widerrufen

Vor genau 500 Jahren hat Luther das auf dem Reichstag in Worms gesagt. Luther war vorgeladen. Vom Kaiser. Sollte zugeben, dass er falsch lag mit seiner Kritik an der Kirche. Widerrufen, was er in den letzten Jahren veröffentlicht hatte.

Doch Luther hält an seiner Kritik fest

Dieser kleine Mönch aus Wittenberg kratzte an der Autorität des Papstes und rief zur Glaubensfreiheit auf. Das brachte Unruhe im Volk. Ein gefährlicher Mann für die Mächtigen. Der Kaiser dachte: Wenn Luther erstmal seine Aussagen widerrufen hat, wäre die Sache ausgestanden. Doch Luther hielt an seiner Kritik fest.

Er hat gesagt: „Ich bin alleine meinem Gewissen und der Heiligen Schrift verpflichtet. Solange ihr mich nicht mit klaren Vernunftgründen überzeugt, nehme ich auch nichts zurück. Gott helfe mir."

Selbstbewusstsein und Zivilcourage zeigen

Mir macht diese Szene Mut, Selbstbewusstsein und Zivilcourage zu zeigen. Für die eigene Überzeugung einzustehen. Auch in der Öffentlichkeit. Auch vor dem Staat. Kein Rückzug ins Private, kein Schweigen.

Menschen, die ihre Meinung vertreten, vor sich selbst und vor Gott sind wichtiger denn je

Das wünsche ich mir heute noch viel mehr: Menschen, die ihre Meinung sagen, auch wenn sie dafür keinen Beifall bekommen. Die gleichzeitig nach Fakten fragen. Die nicht irgendetwas nachplappern, sondern vernünftige und nachvollziehbare Argumente vorbringen. Menschen mit Rückgrat, die aufrecht dastehen vor den anderen, vor sich selbst und vor Gott.

Daran erinnern mich die Luthersocken. Und darum trage ich sie auch so gerne.

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