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Geborgen sein
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Geborgen sein

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer
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Jeden Morgen nehme ich mir die Zeit und sitze für eine Weile in meinen Sessel, trinke einen Tee, lese noch etwas und bereite mich in Gedanken auf den Tag vor. Es dauert nicht lange, dann springt mein Kater auf meinen Schoss. Mit seiner Schnauze stößt er mich an, bis ich ihn kraule. Und nach einer Weile legt er sich hin und schläft. Offensichtlich fühlt er sich sicher und geborgen.

Er schenkt mir Sicherheit und Geborgenheit

„Der hat’s gut“, denke ich mir und bin ein bisschen neidisch. Aber dazu habe ich eigentlich gar keinen Grund. Denn auch ich hab ja solche Erfahrungen von Geborgenheit schon oft gemacht. Da ist auf jeden Fall die Familie, in der ich groß geworden bin und in der ich Sicherheit und Geborgenheit erfahren habe. Liebe Menschen fallen mir mein, die mir Mut gemacht haben in den verschiedensten Situationen auf meinem Lebensweg. Und mein Glaube spielt eine große Rolle. Immer wieder erfahre ich, dass ich von Gott begleitet werde und er mir Sicherheit und Geborgenheit schenkt. Gerade jetzt in der Pandemie, wo so viel Unsicherheit und Verunsicherung zu spüren ist, bin ich froh um diese Erfahrungen von Geborgenheit.

Zuhören, erzählen, Sorgen teilen hilft

Und ich will mithelfen, dass auch andere diese Erfahrung machen können. In meinem Alltag als Klinikseelsorger spreche ich mit vielen Menschen. Sie reden über ihr Leben, was ihnen Sorgen macht, was sie verunsichert. Oft ist das Erzählen ein erster Schritt, über die Verunsicherung hinauszuwachsen. Wenn ich am Sonntag Gottesdienst feiere, dann tut mir die Gemeinschaft gut. Im gemeinsamen Singen und Beten merke ich: ich bin nicht allein. Die Kontakte zu meinen Freunden sind sehr wichtig. Dann kann ich erzählen, wie es mir gerade geht, was mich beschäftigt. Und wenn es nicht möglich, sich zu treffen, dann rufe ich sie an.

Es sind viele Gelegenheiten, in denen ich Geborgenheit spüre. Und das macht mir Mut.

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