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ESC-Fieber
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ESC-Fieber

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Viele sind ja schon richtig im Eurovision Songcontest-Fieber. Das Ganze steht dieses Jahr unter dem Motto „Dare to dream!“, also: „Wage es zu träumen!“, heute Abend ist das erste Halbfinale – und am Samstag gibt’s dann das große Finale. Erstaunlicherweise stehen ja sogar Leute auf den ESC, die die Musik gar nicht so mögen. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche, woran liegt das wohl?

Ich glaube: Der ESC wird immer mehr zu einem starken Symbol für Völkerverständigung. Da zeigt sich etwas von dem, wofür die Idee „Europa“ ursprünglich stand … und bis heute steht: Menschen ganz unterschiedlicher Kultur kommen zusammen, feiern zusammen, singen zusammen und genießen miteinander das Leben.

Das heißt: Jedes Land bringt etwas von seiner eigenen Tradition und seinen Träumen ein – und trotzdem fühlen sich alle durch die Musik verbunden … und das „Wir“ ist wichtiger als jeder Nationalismus.

Das heißt: Der ESC bekommt eine wachsende politische Bedeutung?

Auf jeden Fall. Passender Weise ist ja heute der „Internationale Tag des friedlichen Zusammenlebens.“ Ein Aktionstag, den die Vereinten Nationen erst vor zwei Jahren frisch verabschiedet haben, weil sie sagen: Die Menschen müssen sich viel öfter vor Augen führen, wie wichtig es ist, friedlich miteinander auszukommen.

Dazu braucht es so einen Tag, der Mut macht, für das Miteinander der Völker aktiv zu werden. Und der ESC ist genau so eine Aktion … und zwar eine echt starke.

Warum? Weil Musik hilft, von seinen Träumen zu schwärmen?

Genau. Nebenbei: Das gilt auch für den Glauben. Schon im Alten Testament steht der Satz: „Singt Gott ein neues Lied.“ Sprich: Nutzt musikalische Ausdrucksformen, um von dem zu erzählen, was euch wichtig ist. Also: Ich freu mich auf den ESC!

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