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Engel
Bildquelle: Alexas Fotos/Pixabay

Engel

Susanna Petig
Ein Beitrag von Susanna Petig, Evangelische Pfarrerin, Kirchspiel Gensungen, Felsberg /Eder
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In meinem Auto steht vorn eine kleine Engelfigur aus Metall. Sie ist nur halb so groß wie mein Daumen. Jemand hat sie mir geschenkt.

Irgendwann habe ich sie dann auf dem Armaturenbrett befestigt. Wenn ich einen Zettel oder einen Brief dabei habe, den ich nicht aus dem Blick verlieren will, klemme ich den zwischen die kleine Magnetplatte und den Engel. So rutscht er während der Fahrt nicht weg.

Kurz danach habe ich eine Feder im Wald gefunden. Keine von diesen geraden Schwungfedern von den Flügeln, sondern schön rund nach innen geschwungen. Federkiel und –spitze bilden nahezu einen Halbkreis. Die Feder gefiel mir. Um sie nicht zu verlieren, habe ich sie unter den Engel gelegt.

Und plötzlich sah die gerundete Feder aus wie eine riesige Welle, über die das Engelchen kaum noch hinausschaut. Eine Welle, die die kleine Figur fast zu verschlingen droht.

„So fühle ich mich auch manchmal im Alltag“, ging mir durch den Kopf. Die Belastungen drohen mich zu verschlingen. Die Wogen gehen hoch, und ich stecke mittendrin, fast wie ein Spielball.

Und dann sehe ich mir das kleine Engelchen an. Ruhig und fest steht es da, die Arme ein wenig erhoben, wie zum Segen. Oder zum Beruhigen. Die Wellen werden es nicht verschlingen.

Ich weiß, es ist nur eine Figur, und es ist nur eine Phantasie-Situation. Aber sie erinnert mich seitdem daran, dass Gottes Segen mich begleitet. In allen guten Zeiten, aber auch in allen Belastungen. „Die Wellen werden dich nicht verschlingen“, sagt mir das Engelchen.

„Du bist gesegnet und nicht allein. Gott selbst ist bei dir.“ Und das beruhigt mich zu Recht und gibt mir wieder neue Kraft.

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