Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Eine Toleranz voll Buntheit und Harmonie
Bild: Pixabay

Eine Toleranz voll Buntheit und Harmonie

Ute Klewitz
Ein Beitrag von Ute Klewitz, Pastoralreferentin, Mentorin für Lehramtsstudierende mit dem Fach Katholische Theologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz
Beitrag anhören:

Unsere Welt heute ist bunt. Heute ist der Internationale Tag der Toleranz: Die UNESCO hat vor 26 Jahren die Erklärung der Prinzipien der Toleranz unterzeichnet. Darin steht: „Toleranz ist Harmonie über Unterschiede hinweg.“ Was für ein schöner Satz. Harmonie ist für mich musikalisch der Zusammenklang von ganz unterschiedlichen Tönen, der wohltuend ist. Harmonie erlebe ich aber auch über die Musik hinaus in Räumen oder an Orten: eine Harmonie von Farben und Formen.

Ein grüner Raum

Diese Harmonie von Orten erlebe ich auch in Kirchen. Hier spüre ich oft eine besondere Kraft. Die Kraft von wunderbarer Unterschiedlichkeit habe ich im Dom zu Uppsala erlebt. Eine Kirche mit ganz vielen Nischen, die unterschiedlicher nicht sein können. In der einen Nische haben Frauen Blumen angepflanzt, Ranken, die am Gitter entlang nach oben wachsen: ein grüner Raum. Daneben eine Ecke für Kinder: mit Polstern und Spielzeug.

Sehr eindrückliche Bilder

Diese Ecke war erdfarben und sehr gemütlich. Dann eine Nische, die mit einem Vorhang abgetrennt war. Hier waren Einzelgespräche möglich. In einer weiteren Ecke wurde fortlaufend eine Videoinstallation zum Thema „Migration“ gezeigt. Das waren eindrückliche Bilder. Im Hauptschiff dann gab es in hellen, goldenen Farben Musikprojekte. 

Eine Toleranz...wünschenswert für viele Orte

Und der Hauptblickpunkt war für mich das Kreuz über dem Altar: hell, durchscheinend wie Kristall vor einem blauen Hintergrund. Ein Stück Himmel in dieser Kirche. Überall in der Kirche waren Menschen. Auf den ersten Blick ein echtes Durcheinander. Aber beim näheren Hinschauen: ganz viele unterschiedliche Menschen. Sie flanieren durch den Dom, erzählen miteinander, lachen. Die Atmosphäre in diesem Dom war lebendig und dabei völlig harmonisch, eben tolerant. Jede, jeder konnte einfach dasein, genau wie sie oder er eben ist, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht und sexueller Orientierung. Für mich war dieser Dom in Uppsala ein Bild für Toleranz und Harmonie. Eine Toleranz, wie ich sie mir – gerade heute am „Internationalen Tag der Toleranz“ für viele Orte wünsche.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren