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Der Fürbitt-Globus
Pete Linforth/Pixabay

Der Fürbitt-Globus

Ein Beitrag von Veit Dinkelaker, Evangelischer Pfarrer und Referent am Bibelhaus Erlebnis Museum Frankfurt
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Für diese Osterferien hatten viele Flugreisen geplant, die jetzt ausfallen. Ein Bild von den Reisen in Vor-Corona-Zeiten steht mir jetzt vor Augen: Es stammt aus dem Bordmagazin, das es auf vielen Flügen gibt. Es ist die Seite mit den Bildern der Weltkarte mit dem feinen Netz der Flugrouten. Wenn ich es heute anschaue, ist es für mich ein Symbol: ein Netz der Verbundenheit. Weltweit.

Wir sind weltweit vernetzt

Denn ja, weltweit verbunden sind wir Menschen. Viele Familien können von Verwandten erzählen, die in einem anderen Land leben. Firmen sind vernetzt mit Zulieferern in aller Welt. Kirchen sind verbunden mit Christinnen und Christen an anderen Orten. Kirchliche Hilfswerke wie Brot für die Welt und Misereor arbeiten mit Partnern in anderen Ländern für Entwicklung und mehr Gerechtigkeit. Ein Netz der Verbundenheit.

„Beten für die Welt – Beten füreinander“

Brot für die Welt hat aus dem Bild des Netzes eine schöne Aktion entwickelt. Das Motto ist: „Beten für die Welt – Beten füreinander“. Auf einem virtuellen Globus im Internet kann ich den Ort markieren, an dem ich lebe. Und ein Gebet für einen Menschen in einem anderen Erdteil losschicken. Ich schreibe es auf und der Globus verbindet die beiden Orte mit einer feinen Linie. So entsteht wie auf der Karte der Fluglinen ein Netz des Aneinander-Denkens. Des Füreinander Betens. Ein Fürbitt-Globus.

Eine Fürbitt-Aktion weltweit

Die Macherinnen und Macher dieser Fürbitt-Aktion sagen: „Wenn wir aneinander denken und füreinander beten, tun wir das als weltweite Geschwister. Und das schließt Menschen aller Hautfarben und Religionen ein.“ Sie schreiben weiter auf ihrer Webseite: „Mit unseren Gebeten legen wir Gott ans Herz, dass wir einander nicht vergessen haben und dass wir uns wichtig sind. Wir bringen vor Gott, dass uns die Not und die Anliegen anderer nicht egal sind, auch wenn sie weit weg von uns zuhause sind.“

Ein Netz der verbundenheit geht über den Globus

Auf dem virtuellen Fürbitt-Globus leuchtet es kräftig. Gebete gehen von Deutschland aus nach Italien: „Haltet weiter zusammen!“  Für Syrien betet jemand um „Love, light and peace“. „Gott wird die Gefangen frei machen…“, schreibt jemand in die geschlossenen Flüchtlingslager nach Griechenland. Umgekehrt kommen Gebete in unser Land, aus Südkorea, aus Japan und Ecuador. Manchmal sind die Gebete ohne Worte - auch das ist eine feine Linie im Netz der Verbundenheit. 

Im Gebet liegt auch eine politische Kraft

Für mich hat das Gebet füreinander auch eine politische Kraft. Die gemeinsame Fürbitte, ob im Gottesdienst oder online auf dem virtuellen Globus, benennt die Opfer von Gewalt, Krieg und Leid. Im Gebet wird Unrecht beim Namen genannt. Das ist gar nicht so selbstverständlich. Erfordert mancherorts viel Mut. Im Gebet stelle ich meinen Zorn und meine Ohnmacht gegenüber Zuständen, die zum Himmel schreien, in Gottes Horizont. Vertraue der Gerechtigkeit Gottes und seinem Frieden, der größer ist als unsere Vernunft.

 

https://www.brot-fuer-die-welt.de/fuerbitten-aktion/

 

 

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