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Bleiben Sie gesund!
LeoPatrizi/GettyImages

Bleiben Sie gesund!

Thomas Drumm
Ein Beitrag von Thomas Drumm, Evangelischer Pfarrer, Leiter der Akademiker-SMD, Marburg
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Seit Corona gibt es einen neuen Abschiedsgruß: Bleiben Sie gesund! Überall lese oder höre ich diesen Satz. Beim Verabschieden nach einem kurzen Gespräch auf der Straße.

Beim Bäcker steht er an der Tür auf dem Plakat nach dem Hinweis, dass sich nicht mehr als zwei Kunden im Verkaufsraum aufhalten dürfen.

Und im Zeitungsinserat schreibt ein Unternehmen, wie wichtig ihm das Wohl seiner Mitarbeiter ist, und wünscht am Ende den Lesern: Bleiben Sie gesund!

Bleiben Sie gesund - ein Gruß der nicht für alle gilt

Ich bin gesund und möchte es auch bleiben. Und doch reibe ich mich an diesen Worten. Denn was ist mit denen, die Schmerzen haben? Die mit einer Krankheit leben? Die vielleicht auch auf Pflege angewiesen sind? Wo sollen die bleiben, die nicht gesund sind? Ob sie nun vom Virus betroffen sind oder von einer anderen Krankheit, vielleicht sogar einer chronischen.

Ich frage mich: Was könnte man sich denn stattdessen zum Abschied wünschen in diesen Tagen?

"Gott befohlen", "Adieu" und "Tschüss"

In früheren Zeiten hat man gesagt: „Gott befohlen“. Das gefällt mir. Damit ist gesagt: Ich segne dich. Ich vertraue dich der Treue Gottes an. Dein Weg sei Gottes Schutz anbefohlen.

Nichts anders meinen übrigens auch die Worte „Adieu“, „Ade“ oder „Tschüss“. Sie kommen aus dem Französischen und bedeuten: Gott sei mit dir. Sei gewiss: Dein Leben liegt in guten Händen.

Mit dieser Zusage kann ich getrost in diesen Abend und in den neuen Tag gehen – wenn ich gesund bin und auch wenn ich krank bin. In diesem Sinne: Tschüss und Gott befohlen.

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