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Feierabendverkehr
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Feierabendverkehr

Pater Andreas Meyer
Ein Beitrag von Pater Andreas Meyer

Am späten Nachmittag, wenn ich nach Hause fahre, fast immer dasselbe Spiel: typischer Feierabendverkehr, unzählige Menschen, die nach Hause wollen. Entsprechend voll die Straßen. Hektische Stimmung, weil jeder möglichst schnell vorankommen will. Schnell ist ein Stau entstanden, verursacht durch die große Menge von Autos, aber auch durch rücksichtsloses Fahren. Da muss nur einer heftig bremsen und die hinter ihm fahren müssen es auch. Ich schwimme mittendrin. Und ich merke, wie sehr ich mich in diese Stimmung hineinziehen lasse. Manchmal würde ich andere wegen ihrer Fahrweise beschimpfen. Geht natürlich nicht – bei geschlossenem Fenster. Was noch schlimmer ist: es macht mich aggressiv und unaufmerksam.

Beinahe wäre ich so vor ein paar Wochen in einen Unfall verwickelt worden. Ist noch mal gut gegangen. Aber der Schrecken hat mich aufgeweckt. Seit diesem Vorfall bemühe ich mich, umsichtig zu fahren. Außer den üblichen Verkehrsregeln (Abstand halten, Geschwindigkeit anpassen) versuche ich aufmerksam zu sein fürs Verkehrsgeschehen. Dann muss ich nicht plötzlich bremsen. Und ich habe bemerkt: wenn ich versuche, positiven Gedanken Raum zu geben, geht es mir besser. Also denke ich: du darfst mich ruhig überholen, ich mache dir gerne Platz. Wenn es mal möglich ist, schaue ich zu den anderen hinüber. Dann sehe ich viel verbissene Gesichter. Und ich denke mir: ist es das wert?

Einen tollen Tipp hat mir ein Bekannter gegeben. Er betet in solchen Momenten für die anderen: „Gott, lass sie heil nach Hause kommen!“ Eine gute Idee, finde ich.
Denn das hilft auch, sich nicht von der Hektik des Feierabendverkehrs mitreißen zu lassen. Ich komme dann zwar ein paar Minuten später an mein Ziel, aber ich fühle mich deutlich entspannter.

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