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Kleinigkeiten oder Nur ein Punkt
Bild: Laetitia ANJUBAULT/Pixabay

Kleinigkeiten oder Nur ein Punkt

Anke Zimmermann
Ein Beitrag von Anke Zimmermann, Evangelische Pfarrerin, Homberg/Efze
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Ich schreibe gern E-Mails. Mal rasch einen Termin vereinbaren oder eine Absprache treffen, schnell getippt und dann auf Senden gedrückt. So mag ich das. Doch immer wieder einmal passiert es und dann lese ich: Die Nachricht kann nicht zugestellt werden. Neulich ist es mir bei Anne passiert. Ich habe ihre E-Mail-Adresse falsch geschrieben und erst später habe ich es auch gesehen: Es war der Punkt. Ich hatte einen Punkt gesetzt, wo keiner hingehörte. Dumm gelaufen und schon ist kein Kontakt möglich. Das hat mich nachdenklich gestimmt.

Ein winzig kleiner Punkt, das kleinste aller Satzzeichen, macht den entscheidenden Unterschied. Und wieder einmal nehme ich mir vor, aufmerksamer hinzusehen und aufmerksamer zu schreiben.

Das Kleine, das Detail kann so entscheidend sein. Ich denke an Jesus. Er hat das gut verstanden. Er sieht das kleine Kind und stellt es in die Mitte. Er sieht die Vögel unter dem Himmel, das Gras und die Blume auf dem Feld. Jesus sieht sogar das Senfkorn, winzig klein.

Jesus sieht das Kleine und er schätzt es wert. Als kleines Kind, als Säugling kommt er selbst in die große Welt. Er hat also Erfahrung und er ist aufmerksam. Jesus spürt die Zweifel seiner Jüngerinnen und Jünger. Er spürt auch, dass jemand sein Gewand im Vorübergehen berührt hat. Er spürt, wie eine kranke Frau sich danach sehnt, heil zu werden. Er nimmt wahr, was sie braucht und hilft ihr- eine tolle Geschichte.

Jesus ist aufmerksam. Er sieht und hört genau hin. Darin ist er für mich ein Vorbild. Er spornt mich an, achtsam zu sein im Umgang mit anderen, in meinem Wahrnehmen und auch im Schreiben, selbst beim kleinsten Punkt.

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