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Johannes der Täufer auf dem Weihnachtsmarkt
Bildquelle: Peter H./Pixabay

Johannes der Täufer auf dem Weihnachtsmarkt

Bernd Spriestersbach
Ein Beitrag von Bernd Spriestersbach, Evangelischer Pfarrer i. R., Fulda
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Zottelige Haare. Kamelhaarmantel. Leicht dreckig und speckig. Mit lauter Stimme rufend: „Lasst euer sündiges altes Leben. Tut Buße. Kehrt um. Lebt so, dass Gott sich an euch freut.“
So stelle ich mir Johannes den Täufer aus der Bibel vor. Den Vorläufer Jesu. Den Herold für den Größeren, der nach ihm kommt.
In vielen Gottesdiensten am 3. Advent geht es um ihn. Und sein Auftreten damals am Jordan. Johannes - eine Adventsgestalt.

Und jetzt stelle ich mir vor: Johannes der Täufer läuft über den Weihnachtsmarkt hier in Fulda. Unser Weihnachtsmarkt hat viele Attraktionen: Den Winterwald, den Budenzauber, das mittelalterliche Weihnachtsdorf, ein Kinderweihnachtsland. Und ganz neu: Der Winterrodelspaß am Buttermarkt.

Wenn da mitten im Gewühle der Glühweinstände unter der Dunstglocke von Bratwurst und Leckereien, wenn da Johannes der Täufer auftauchte und lospoltern würde: „Ihr Otterngezücht, Ihr Schlangenbrut. Kehrt um von euren falschen Wegen…“ dann wäre sie wohl dahin, die vorweihnachtliche Stimmung. Und die Punschseligkeit auch. Denn wer lässt sich schon gerne auf seine Fehler hinweisen? Sicherlich niemand.
Der Eklat damals am Jordan blieb aus. Das ist das Erstaunliche. Die Zuhörer des Johannes sind betroffen. Berührt. „Was sollen wir tun?“. Ihr Leben wollen sie ändern. Sich bereit machen für Gott, der da kommen soll. ‚Adventlich‘ ist es geworden. Am Jordan. Vor 2000 Jahren. Und das ganz ohne Weihnachtsmarkt.

Johannes der Täufer wird heute wohl nicht auf dem Fuldaer Weihnachtsmarkt erscheinen. Und auch auf keinem anderen. Aber heute Morgen in den Kirchen wird seine Botschaft laut: „Lebt adventlich. Bereitet Gott den Weg. Mit eurem Leben.“ Und erfreut euch dann auch am Weihnachtsmarkt – als solch adventliche Menschen.

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