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Ein neuer Fürsprecher
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Ein neuer Fürsprecher

Alexandra Becker
Ein Beitrag von Alexandra Becker, Katholische Pastoralreferentin, Pfarrei St. Franziskus, Frankfurt
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Moderator/in: Heute gibt es im Limburger Dom eine außergewöhnliche Feier, Alexandra Becker von der katholischen Kirche, was ist da der Anlass?

Heute findet da eine Seligsprechung statt, und das gibt’s tatsächlich nicht so oft. Im Bistum Limburg ist es die erste überhaupt – das ist schon aufregend.

Was bedeutet das denn: selig gesprochen werden?

Derjenige, der selig gesprochen wird, darf dann im Bistum verehrt werden, sozusagen als Lokalheiliger. Und er wird zum Fürsprecher im Himmel – also einer, der da oben ein gutes Wort für mich einlegen kann.

Und um wen geht’s, wer wird da heute „Fürsprecher“?

Ein echter Westerwälder. Richard Henkes heißt der Mann. Er war Priester und gehörte dem Orden der Pallottiner an. Er lebte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und er war einer, der nicht schweigen konnte, wenn er Ungerechtigkeit und Leid gesehen hat. Er hat Kritik geübt am NS-Regime und wurde deswegen festgenommen und ins Gefängnis geworfen.

Wie ging es für ihn weiter?

Er kam ins Konzentrationslager nach Dachau. Dort hat er sich freiwillig um die Menschen gekümmert, die an Typhus erkrankt sind. Im Februar 1945 ist er dort gestorben, weil er sich angesteckt hatte. In der Kirche wird er ab heute auch verehrt, weil seine Nächstenliebe so groß war, dass er sogar bereit war, dafür sein Leben zu geben.

 

 

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