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Atemmaske und Lebensatem
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Atemmaske und Lebensatem

Monika Dittmann
Ein Beitrag von Monika Dittmann, Katholische Seelsorgerin im Altenheim, Flörsheim am Main
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Mittlerweile gehört sie zum alltäglichen Straßenbild, die Atemmaske. Vor der Viruspandemie  haben die meisten ein wenig befremdet geschaut, wenn Menschen aus dem asiatischen Raum bei uns mit Atemmaske zu sehen waren. Für sie, in ihrer Heimat, ist diese Maske schon lange zu einem vorsorglichen Schutz geworden. Jetzt sieht man Menschen mit Atemmaske auch bei uns. Unser Atem kann andere gefährden. Unseren Atem abzuschirmen, kann andere Menschen schützen.

Atem ist im Ursprung der Grund allen Lebens. Unser erster Schrei zum Beginn ist das Ringen um Atem, und unser letzter Lebensvollzug ist der letzte Atemzug. Atem ist Leben – er kann aber auch Leben gefährden.

Er blies uns Lebensatem ein

Die Dichter und Denker der Bibel haben davon erzählt: Der Atem ist Gottes Schöpfung; und: durch seinen Atem schenkt Gott uns Menschen Leben. Da heißt es: „Er blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen.“ (Genesis / 1 Mose 2,7) Was der Mensch mit seinem Leben anfängt - in Corona-Zeiten: was der Menschen mit seinem Atem anstellt -, das unterliegt unserer Verantwortung und unserer Fürsorge.

Es stärkt mich, dass Jesus, der Auferstandene, die Jünger anhaucht und sagt: „Empfangt den Heiligen Geist!“ (Johannes-Evangelium 20,22). Er erneuert damit die göttliche Energie, die in jedem Menschen grundgelegt ist. Er bestätigt: Gottes guter Geist wird uns erfüllen. Gottes guter Geist geht mir nicht aus. Es ist der Geist, der gut macht, der verständig macht; der Geist, der mir hilft, unsere Verantwortung und unsere Befähigungen weise einzusetzen. Der Atem Gottes ist Gabe und Aufgabe.

Gottes Atem schenkt uns Kraft in schweren Zeiten

Der Atem Gottes ist eine Kraft – davon bin ich überzeugt -,  die mich auch in diesen Zeiten erfüllt – durchdringt, damit ich gut für mich und andere sorgen kann – auch mit Atemmaske und Abstand – aber immer in der Gesinnung Jesu.

In einem alten Gebet heißt es:

„Komm Heiliger Geist, der Leben schafft, erfülle uns mit deiner Kraft,
dein Schöpferwort rief uns zum Sein, nun hauch uns Gottes Atem ein.
… dass unser schwaches Fleisch und Blut in deiner Kraft das Gute tut.“

In diesen alten Pfingstversen finde ich für mich eine lebenswichtige Botschaft:

Gottes Atem belebt uns, wenn wir selbst kraftlos sind,
und er befähigt uns, anderen Lebensatem und Lebenskraft weiterzugeben –
momentan am besten mit Atemmaske.

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