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Volkstrauertag
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Volkstrauertag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Heute ist Volkstrauertag. Der Tag, an dem in Deutschland der Opfer des Nationalsozialismus und der Gefallenen der beiden Weltkriege gedacht wird. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Wirst du als Pfarrer heute auch an einer Gedenkfeier teilnehmen?

Ja. An unserer Kirche gibt es eine Gedenkstätte für die Gefallenen der Weltkriege – und dort findet jedes Jahr am Volkstrauertag ein kurzes Gedenken statt.

Interessant finde ich, dass sich in den letzten Jahren der Charakter dieses Gedenkens stark erweitert hat. Natürlich stehen nach wie vor die Opfer der Weltkriege im Mittelpunkt. Gleichzeitig wird aber klar: Es geht um viel mehr.

Ja, eigentlich geht es um alle Menschen, die in irgendeiner Weise Opfer von Gewalt und Krieg werden. Und davon gibt es ja aktuell mehr als genug: Von den Uiguren über die Frauen in Afghanistan und die Flüchtlinge aus Kriegsgebieten bis hin zu den extremistischen Anschlägen, die in Deutschland passieren.

Ich würde deshalb sagen Volkstrauertag heißt: Dass nach wie vor Menschen unter Hass und Gewalt leiden, ist ein Grund zu trauern. Und dagegen sollten wir angehen.

Und wie kann so was gelingen?

Ich glaube: Hass entsteht immer da, wo Menschen einander verachten. Darum ist die Frage: Gelingt es uns, den anderen zu achten – auch wenn er anderer Meinung ist? Jesus ist ja sogar so weit gegangen, dass er gesagt hat: „Liebt eure Feinde!“ Leicht ist das nicht, aber letztlich der einzige Weg.

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