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Schulbeginn – Ende der Weihnachtsferien
Bild: Pixabay

Schulbeginn – Ende der Weihnachtsferien

Michael Friedrich
Ein Beitrag von Michael Friedrich, Katholischer Diakon in der Pfarrei St. Peter und Paul, Hosenfeld

Für rund 625.000 Schüler in Hessen beginnt heute wieder der Ernst des Lebens. Die Weihnachtsferien sind vorbei und im Schulalltag gibt es schon bald die Halbjahreszeugnisse. Bis dahin müssen die Schüler noch eine Reihe von Arbeiten und Tests schreiben, Präsentationen halten und Hausarbeiten abgeben. Natürlich gibt es auch Schüler, die sich auf den Beginn der Schule freuen, einige werden das Ende der Ferien bedauern, für die meisten aber wird es Routine sein, denn der Wechsel von Schul- und Ferienzeiten hat sich über die Jahre eingespielt.

Als ich noch zur Schule ging, haben mir meine Eltern nach den Ferien zum erneuten Schulanfang ein Kreuzzeichen auf die Stirn gezeichnet. Häufig haben sie dazu auch Weihwasser verwendet. „Gott segne dich, mein Sohn, Gott segne dich, mein Kind!“ So konnte ich nicht nur auf die Unterstützung und das Vertrauen meiner Eltern bauen (.) sondern hoffte auch auf die Kraft Gottes, dass er mich trägt in den folgenden Schulwochen.

Aber warum einen Menschen segnen? Mit dem Segen verbinde ich bis heute die Absicht, dass der Gesegnete unter dem Schutz Gottes steht. Das bedeutet: Der  kommende Lebensabschnitt, das kommende Ereignis oder die kommende Zeit sollen leichter fallen und die zu bewältigenden Aufgaben gelingen. Ja, oft verbinden Christen damit sogar, dass das Leben -  das ganze Leben - des Gesegneten gelingt. Mit dem Segen wissen sie sich unter Gottes Schutz und vertrauen darauf, dass er bei ihnen ist und ihren Weg begleitet. Sicherlich wird er nicht alle Hindernisse wegräumen und eine Klassenarbeit wird auch nicht ohne zu lernen gut ausfallen. Ein bisschen Arbeit überlässt Gott uns Menschen schon selbst. Aber wir dürfen darauf Vertrauen, dass uns seine segnende Hand die Kraft gibt, diese Aufgaben ohne Furcht anzupacken.

Wie geht  Segnen eigentlich? Mit dem Finger wird ein Kreuzzeichen auf die Stirn des zu Segnenden gezeichnet. Die Gebärde drückt mehr aus als das gesprochene Wort und unterstreicht das Gesagte. Das Kreuzzeichen, das Zeichen der Christen erinnert  zugleich an Jesus Christus, der selbst die Kinder gesegnet hat. Im 10. Kapitel berichtet der Evangelist Markus davon, dass man Kinder zu Jesus brachte, damit er ihnen die Hände auflege. Die Jünger wollten das nicht zulassen und wiesen die Menschen ab. Er wies seine Jünger zurecht und nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie.

Menschen zu segnen, - das hat eine lange Tradition und man muss nicht Priester sein, um andere zu segnen. Die tiefe Bedeutung des Segnens erschließt sich mit einem Blick auf das lateinische Wort für Segen: beneficium. Dies ist  zusammengesetzt aus den beiden Wörtern bene, das heißt gut und dicere das heißt sagen, also Gutes sagen. So lade ich Sie herzlich ein, - sofern sie ein Schulkind haben - dieses heute zu segnen, ihm Gutes zuzusprechen und ihm ein Kreuz auf seine Stirn zu zeichnen. Damit stellen Sie es unter Gottes Schutz und teilen damit einen Teil ihrer Sorge und Verantwortung mit Gott. Sie werden sehen, das gibt Ihrem Kind oder Ihrem Jugendlichen Kraft und Zuversicht. Dann wird das Lernen für die jetzt kommenden Arbeiten und Tests leichter fallen.

Übrigens: Man kann natürlich nicht nur Schüler segnen, sondern jeden Menschen.

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